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auch viel unterrichten an Schulen, einfach in diese Gremien mit hineinkommen
und dort auch was zu melden haben.
I: Sehen Sie da so einen Theorie-Praxis-Gap irgendwie, dass es zwischen
Theorie und Praxis, dass das nicht ganz zusammenpasst?
B: Ja, ich glaub schon. Ich weiĂ doch nicht, wer sich das alles ausdenkt. Jetzt zum
Beispiel gibt es einen neuen Lehrplan Geschichte. Und da habe ich schon
gehört von meiner Kollegin [Name], dass das so irgendwie auch wieder cha-
otisch und undurchsichtig ist und so weiter. Ja, das ist schon störend.
I: Da wĂŒrden Sie sich auch wĂŒnschen, dass Lehrer, die lange Zeit Erfahrung
haben in der Schule, dass die stÀrker befragt werden?
B: Genau, und das auch mit entwickeln. Und auch die Transparenz dann, wie
werden gewisse Entscheidungen getroffen, dass das auch transparenter
wird.
Lehrperson A10_m, die fachspezifisch denkt und eine âsehr positiveâ Einstel-
lung gegenĂŒber Kompetenzorientierung erkennen lĂ€sst, ist als Fachgruppenlei-
ter der Schule dafĂŒr verantwortlich, den Geschichtskolleginnen und -kollegen
Kompetenzorientierung nahezubringen. Er ist davon ĂŒberzeugt, dass diese bei
der nÀchsten Sitzung die als von oben verordnet empfundenen Neuerungen in
Bezug auf den neuen kompetenzorientierten Lehrplan (2016) ablehnen werden.
Lehrperson A10_m betont mehrere Male, es wĂ€re diesbezĂŒglich alles âzu schnellâ
gegangen:
I-A10_m: B: Das Problem ist, dass viele sich halt nicht eingebunden gefĂŒhlt ha-
ben und dass halt die Kommunikation vonseiten des Dienstgebers, der das ja dann
verordnet, natĂŒrlich Ă€uĂerst unglĂŒcklich lĂ€uft immer. Das kann man ganz ein-
fach so sagen. Und jetzt ist es ja wieder so. Ich denke mir jetzt wieder so, das
ist viel zu schnell schon wieder. Ich meine, jetzt macht man diesen Kompe-
tenz/den neuen Lehrplan in der Unterstufe mit den Modulen, wenn Sie es
kennen schon, ich habe das eh schon gekannt gestern, was sie uns vorgege-
ben haben, aber wurscht, ich habe es halt noch einmal angehört. Und mir
kommt das, ich weià schon genau, ich habe nÀchste Woche ist Fachkonferenz
an der Schule und ich werde das den Kolleginnen und Kollegen erklÀren und die
werden das ablehnen, und zwar deswegen, weil sie es nicht einmal das vorige ge-
macht haben.420 Das geht alles zu schnell. Jetzt haben wir gerade, versuchen
420 Hier ist gemeint, dass die im Lehrplan von 2008 vorhandenen fachspezifischen Kompe-
tenzen den Unterricht der besagten Lehrpersonen nicht inspirierten.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂŒcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277