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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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192 Schuld der Lehrer“ in Zusammenhang gebracht wurde, wird das wahrgenom- mene „Von-oben-herab“ der Kompetenzorientierung von Geschichtslehrerin- nen und -lehrern als eine Kritik an Lehrpersonen interpretiert  – und das obwohl Geschichte bei PISA gar nicht getestet wurde. Hier zeigt sich, wie negativ sich fachfremde Diskurse auf Einstellungen hinsichtlich Kompetenzorientierung auswirken und ebenso Einstellungen hinsichtlich historischer Kompetenzorien- tierung zu beeinflussen vermögen: Lehrperson A22_m argumentiert in den In- terviews fachspezifisch und weist „sehr positive“ Einstellungen hinsichtlich Kompetenzorientierung auf. Aus der Sicht dieser Lehrperson sei es allerdings ein Problem, dass Lehrer/innen so wenig Wertschätzung bekommen und dass in diesem Zusammenhang Kompetenzorientierung als massive Kritik an der bis- herigen Praxis interpretiert wird: I-A22_m: B: Diese Wertschätzung, ja? Da wird umgekehrter Weise fragen, wie viel Wertschätzung kriegen Lehrer momentan? I: Gar keine? B: Nein, dafür hast du keine. Das ist eine schwierige Geschichte und wenn da noch jemand von oben sagt, das was ihr jetzt gemacht habt, bitte, böse gesagt, bitte vergesst das/ I: Und ist das in der Kompetenzorientierung so? Hast du das Gefühl, so? B: Na ja, die Wertschätzung, wie wir vorher geredet haben, das Wissen zu be- tonen, dass das Wissen wichtig ist. Ich glaube, das hat viele Lehrkräfte massiv vor den Kopf gestoßen. Zu sagen, dass das Wissen nicht mehr diese Relevanz hat, gerade in Geschichte. Lehrpersonen A19_m, N4_f, A9_f, A11_f und A15_f erwähnen ebenfalls expli- zit, dass durch die Einführung der Kompetenzorientierung unter manchen Lehrpersonen  – A9_f spricht dabei insbesondere von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen  – das Gefühl entstanden sei, dass die Art und Weise, wie sie bis zu diesem Zeitpunkt unterrichtet hatten, kein guter Unterricht gewesen wäre: I-A19_m: Weil vielleicht ist generell, dass wir/dass man uns immer wieder was Neues auflädt, oder so. I: Das von oben irgendwas. B: Wieder immer wieder was Neues. I: Top-down. B: Quasi, was wir bisher gemacht haben, ist nicht gut, dass vielleicht manche Leh- rer das Gefühl haben. Ich weiß es nicht.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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