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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Zwischen Abenteuer und Architektur 019 wiesen, und zwei seiner Zeichnungen wurden von der Lehrkanzel für Darstellende Geometrie sogar als Muster- blätter übernommen. Nach vier Semestern Studium und der ersten Staats- prüfung unterbrach Rolf sein Studium jedoch und absol- vierte in den Jahren 1906/07 seinen Militärdienst als Ein- jährig-Freiwilliger im k. u. k. Divisionsartillerieregiment Nr. 6 in Wien. (Abb. 5) Voraussetzung für diese Form der Dienstleistung – üblicherweise dauerte die Wehrpflicht drei Jahre – war die Abschlussprüfung einer Mittelschule gewesen. Au- ßerdem musste sich der Einjährige auch auf eigene Kos- ten ausrüsten und sich zum Ableisten von jährlichen Waffenübungen verpflichten. Richard Heuberger, der Vormund von Rolf, erteilte seine Erlaubnis, dass sein »Mündel« als Einjährig-Freiwilliger dienen dürfe, wobei er jedoch ausdrücklich darauf hinwies, dass dies »auf Staatskosten«3 erfolgen solle. Möglicherweise hoffte er darauf, für Rolf als Halbwaise eine Ausnahme zu erwir- ken, doch fand dieses Argument keine Berücksichtigung. Auch im Militärdienst erwies sich Rolf als ehrgeizig und zielstrebig. In der »Qualifi- kationsliste«, die über Rolf in der Armee geführt wurde, ist er folgendermaßen charak- terisiert: »Fester, ehrenhafter Charakter, heiteres Gemüt, ruhiges Temperament, hat sehr gute Geistesgaben mit rascher Auffassung, hat die für einen Reserveoffizier notwendi- gen Kenntnisse und Geschicklichkeiten in gutem Maße, in der taktischen Führung sei- ner Batterie noch nicht erprobt, hat ziemlich gute theoretische Kenntnisse im Schieß- wesen, praktisch noch nicht erprobt, als Artillerieaufklärer gut verwendbar, ist ein guter Reiter. Wirkt auf Manneszucht und Dienstordnung günstig ein, ist ein guter Instruktor der Mannschaft und beurteilt sie richtig.«4 Nach einem Jahr bei der Truppe, der Teilnahme an den vorgeschriebenen Waffen- übungen und bestandenem Offizierskurs wurde Rolf im Jahr 1909 zum Leutnant in der Reserve ernannt und schließlich im Jahr 1912 nach einer weiteren Waffenübung in die k. u. k. Schwere Haubitzdivision Nr. 14, die in Vill bei Neumarkt in Südtirol stationiert war, transferiert. 3 Unveröffentlichtes Schreiben vom 9. Februar 1905 im Nachlass Rolf Geylings 4 Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Los. Nr. 3936/1905 5 Rolf zur Zeit seiner Militär- dienstleistung, ca. 1907
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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