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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Die Schlacht von Lemberg 057 sehen, Artillerie rückt auf die Höhe nach. [  …  ] Großes Durcheinander, Infant. schwankt zwischen Vor- und Zurückgehen, muss gewaltsam vorgetrieben werden. Am 8. Sept. zieht Rolf ein Resümee: »Situation im Allgemeinen: Hauptsächlich Artillerie- Kampf. Verteidigung. Infanterie wird oft zurück genommen und wieder eingesetzt.« Er berichtet auch über den großen Munitionsverbrauch in diesen Tagen: 7. Sept. 88 Schrapnels, 72 Ekrasit-Granaten 8. Sept. 10 Schrapnels, 252 Ekrasit-Granaten 9. Sept. Munitionsfassung [  …  ] in Rawa Ruska, jedoch nur Granaten, Schrapnells nicht vorhanden. Am 10 und 11. September bis 4 Uhr früh wurden laut Rolf verschiedene Stellungen be- zogen. Allerdings, so Rolf, kam die Division »mangels Zielen nicht zur Wirkung«. Am 11. September um 7 Uhr früh kam der Befehl, gegen Niemirow abzumarschieren, womit der Rückzug hinter den San begann, einem Fluss, der etwa in der Mitte Galiziens von Süden nach Norden fließt. Er markiert einen Teil der Grenze zwischen Galizien und Russ- land und sollte in Folge Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Habsburger- und der Zaristischen Armee werden. Die von Rolf geschilderten Gefechte dieses Zeitraumes und die Schlacht bei Rawa Rus- ka bezeichneten den entscheidenden Schlusspunkt der Sommeroffensive der österrei- chisch-ungarischen Armee, welche mit einer verheerenden Niederlage endete und bei der fast die Hälfte der Truppen an der Nordostfront verloren ging. In weiterer Folge brach die gesamte österreichische Front in Galizien zusammen, und große Teile Galiziens sowie die Bukowina wurden von der russischen Armee besetzt. Damit musste Österreich- Ungarn auch den strategisch bedeutsamen Verlust Lembergs und die Einschließung von Przemyśl hinnehmen. Was diese Niederlage bedeutete, geht aus der umfangreichen Aufarbeitung des Ers- ten Weltkrieges im Werk »Österreich-Ungarns letzter Krieg« hervor: »Von den 900.  000 Streitbaren, die im August voll Zuversicht den großen Strauß aufgenommen hatten, waren weniger als zwei Drittel an den San zurückgekehrt; der Russe übertrieb nicht viel, wenn er in seinen Siegesberichten 250.  000 öst.-ung. Soldaten tot und verwundet und an die 100.  000 gefangen meldete. Unter den Gebliebenen befand sich ein großer Teil der ohnehin nicht zu dicht gesäten altgedienten Soldaten, die nach Ausbildung, Leistungsfähigkeit und auch Kampfmoral nicht so bald zu ersetzen waren, und ein er- schütternd hoher Hundertsatz an Berufsoffizieren, deren Verlust den ganzen Krieg über nicht mehr wettzumachen war. Auch der Verbrauch und die Einbuße an Materi-
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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