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Schlacht bei Limanowa-Lapanow 079
zember schreibt er denn auch »bei den Batterien nur ein Offizier, ein Teil der Mannschaft.
Die anderen Körperreinigungen«.
Am 15. Dezember wurden wiederum neue Stellungen bezogen und neue Zielrich-
tungen gegen den Feind bestimmt. Telefonleitungen wurden gelegt, die allerdings ge-
stört waren, sodass keine neuen Befehle einlangen konnten. Darauf wurde beschlos-
sen, das Feuer zu eröffnen. Bevor noch ein Schuss abgegeben wurde, langte jedoch
der Befehl zur Feuereinstellung ein, da der Feind alles verlassen zu haben schien – und
nur eigene Patrouillen in den vermeinten russischen Linien zu sehen waren. »Auf wei-
tere Befehle gewartet.«
Damit endete für Rolf die »Schlacht von Limanowa-Lapatow«. Der Weitermarsch er-
folgte am 16. Dezember Richtung Osten bis Wojnicz, wo am Westende des Ortes eine
Stellung sowie der Parkplatz bezogen wurden. (Abb. 48) Kurze Zeit später kam der Befehl,
»sofort nach Debina abzumarschieren und dort nächtigen«, was sich als äußerst schwie-
rig erwies, da bereits andere Divisionen dort ihre Parkplätze bezogen hatten. Schließlich
wurden den Offizieren drei Häuser zugewiesen, die Division bezog einen Parkplatz ne-
ben der Straße und wartete auf neue Befehle. (Abb. 49)
Am 17. Dezember 1914 schrieb Rolf den letzten Eintrag in das Feldtagebuch. In wei-
terer Folge benützte er einen kleinen Taschenkalender für seine Eintragungen, die al-
lerdings nicht mehr täglich, sondern zum Teil nur mehr in mehrwöchigen Intervallen er-
48 S. H. 14 beim Queren einer Bachfurt 49 Oblt. Rolf Geyling beim Jägerhaus in Debina
Rolf Geyling (1884-1952)
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Rolf Geyling (1884-1952)
- Untertitel
- Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
- Autor
- Inge Scheidl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79585-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 292
- Schlagwörter
- Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Revolte und Reife 8
- Eine Künstlerfamilie 9
- Zwischen Abenteuer und Architektur 15
- Mädy 35
- Mobilisierung und Krieg 41
- Der Weg an die Ostfront 41
- Die Schlacht von Lemberg 48
- »Durch Landesbewohner verraten« 59
- Die Sanoffensive 62
- Schlacht bei Krakau 65
- Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
- Die »Angriffshast« der Infanterie 68
- Warten auf Befehle 70
- Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
- Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
- Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
- Kriegsgefangenschaft 91
- Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
- »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
- Die Jahre in Sibirien 96
- Der Transport in die Lager 96
- Dauria 115
- Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
- Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
- Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
- China 173
- Ankunft 173
- Dies ist ja eine Übergangszeit 182
- Aufträge und Rückschläge 189
- Das architektonische Werk 199
- Städtebauliche Planungen 203
- Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
- Villen 214
- Miethäuser 221
- Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
- Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
- Sehnsucht nach Österreich 238
- Ewige Ungewissheit 247
- Lao Gai Lin 257
- Epilog 265
- Literatur 269
- Bildnachweis 272
- Farbteil 273