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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 83 -
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Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 083 Laut einer amtlichen Verlautbarung kommentierte der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, Feldmarschallleutnant v. Hoefer, dieses bedeutende Ereignis am 4. Mai 1915 mit den Worten: »In treuer Waffenbrüderschaft haben Deutschlands und Öster- reich-Ungarns verbündete Truppen einen neuen Sieg erfochten. Die seit dem Rückzug der Russen nach unserer siegreichen Schlacht bei Limanowa in Westgalizien haltende befestigte feindliche Front zwischen Weichsel und dem Karpathenhauptkamm wurde in ihrer ganzen Ausdehnung erobert. In Fortsetzung des Angriffs haben die österreichisch- ungarischen und die deutschen Streitkräfte auch gestern an der ganzen Front unter den Augen des Armeeoberkommandanten Feldmarschalls Erzherzog Friedrich neue Erfolge erkämpft, sind unaufhaltsam weiter nach Osten vorgedrungen und haben starke russi- sche Kräfte erneut zum schleunigen Rückzug gezwungen. Die Bedeutung des Gesamterfolges läßt sich noch nicht annähernd übersehen. Die Zahl der bisherigen Gefangenen ist auf über 30.  000 Mann gestiegen und nimmt stünd- lich zu. In den zahlreichen eroberten russischen Stellungen wurde eine Unmenge Kriegs- material erbeutet: 22 Geschütze und 64 Maschinengewehre sind bei der ersten Beute.«14 Nicht ohne Häme wurde in der Frankfurter Zeitung vom 4. Mai 1915 berichtet: »Unter den gefangenen Kosakenoffizieren wurden Analphabeten festgestellt, welche merkwür- dige Tatsache in einem ausdrücklichen Vermerk in den Personalpapieren dieser Offizie- re ihre Bestätigung fand.« Die eigenen Verluste wurden in den zeitgenössischen Berichten demgegenüber kaum kommentiert. Erst später stellte sich heraus, dass bei der Schlacht von Tarnow- Gorlice aufgrund der hohen Zahl an Gefallenen, Verwundeten und Vermissten fast 80 Prozent der Kampfkraft der eingesetzten österreichisch-ungarischen Truppen vernich- tet wurden, wobei der Verlust an Offizieren besonders hoch war. Letztlich verdankt sich der teuer erkaufte Erfolg einem Überraschungsmoment, das dem deutschen General v. Mackensen unter Einsatz der neu gebildeten 11. Armee und eines österreichisch-ungarischen Armeekorps gelang. Mackensen führte zunächst vier deutsche Infanteriedivisionen nahe an die russischen Linien heran, ohne dass die Rus- sen dies bemerkten. Am 2. Mai 1915 um 6 Uhr in der Früh wurde sodann der Angriff auf die völlig überraschten Gegner mit einem gewaltigen Feuerschlag der Artillerie eröffnet. Die militärhistorische Forschung hat gezeigt, dass der Kern dieses Plans, der unter dem Kommando v. Mackensens erfolgreich durchgeführt wurde, sogar vom österreichi- schen Generalstabschef Conrad v. Hötzendorf stammt. Die deutschen obersten Strate- gen Generalfeldmarschall Paul Hindenburg und Generalmajor Erich Ludendorff hatten 14 Amtliche Kriegs-Depeschen. Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus.. 2. Band, 1. Feb- ruar 1915 bis 31. Juli 1915
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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