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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 85 -
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Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 085 4., 5. Mai Vorrückung des Bataillons vormittags als Reserve. Durch Wälder, über Russen- stellungen mit schauerlichen Leichen und Leichenteilen (  30er Mörser  !  ) längs eines Baches zu den ersten Häusern von Plessna. [  …  ] Später Befehl: weitere Vorrückung über die Biala erst bei Nacht. Patrouillen in den Ort, einige Russen gefangen. Russ. Artillerie schießt noch hinter uns in die Wälder (  Angstschießen  !  ). Wir schlafen einige Stunden in einem Haus, bis gegen Mitternacht. Aufbruch durch den Ort, Fahrküchen (  Rasche Menage und Fassung  ). Unbemerktes Vorgehen durch Ort, über Eisenbahndamm, zur Biala. (  Steg über Wagen  ) Am Steg angeschossen, Abteilung zerbricht  ! Aber russische Stellung von unse- ren Jägern schon gestürmt. Viele Gefangene. Tagesmarsch erste Stellung, gegen links, russ. Deckungen. 3 Schuß auf mein Schutzschild16 U. J. Nußbaumer schwer verwundet. Gegen Mittag Stellung im Strohdach, später eine Abtlg. weiter rechts, andere Abtlg. links voran (  4 Verwundete  ). Meine Abtlg. wirkt ausgezeichnet beim Sturm der Jäger und 59er. Vorrü- ckung durch den Wald (  Leichenfeld  ) bis Tarnower Straße. Neuordnung und Nächtigung. 6. Mai Früh Marsch, Tarnow links liegen lassend, in östliche Richtung, durch friedlich schö- ne Frühjahrslandschaft, über Szynwald. Nachmittags 1 Std. Rast. [  …  ] Wir sollen bei Mor- gengrauen Scheinangriff auf den Bergrücken Zdow, starke russische Stellungen, machen. Wir marschieren bei Abenddämmerung noch einige Kilometer und nächtigen knapp südlich der Reichsstraße; gut gesichert. Gegen 11h nachts kommen Fahrküchen. Gegen Mitternacht Aufbruch. 7. Mai Marschieren langsam in Gefechtsform vor. Bei erstem Morgengrauen fallen einige Schüße, dann leichtes Feuer, wir sind an den Feind gekommen. Schüttere Schwarmlini- en bis auf mittlere Distanzen vor, gut eingegraben, bleiben so. Ich habe beide Abteilun- gen unter meinem Kommando. Beide Abteilungen auf große Distanzen Abtg. »Leixner« links, später vor durch ein Wäldchen bis auf mittl. Dist. Abtg. »Gleißbg.« von Art. schwer beschoßen, bringe sie nachmittags weiter rechts vorne sehr gut in Stellung, sehr gute Wirkung. Für die Nacht gehe ich zur linken Abtg., dort soll der Sturm kommen; Abtei- lung bis auf 500x [  Schritte  ?  ] an der feindl. Stellung  ! 8. Mai Nach Mitternacht auffallende Ruhe. Patrouille vor, Stellung verlassen. Im Morgen- grauen Weitermarsch bis Pilzno. Jenseits der Wisloka sieht man russische Stellungen; die Brücke brennt. Trotz meines auffallenden Marsches neben der Chaussee kein Artillerie- feuer, muß schon fort sein. Südost große Rast, Reinigung, Fahrküchen kommen, einige Stunden Ruhe. Gegen Mittag wirft Flieger Meldung ab, bald brechen wir auf, durch Furt 16 Die Maschinengewehre waren auf Lafetten mit Schutzschildern montiert.
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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