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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 97 -
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Die Jahre in Sibirien 097 Rolf schildert die ersten Tage seiner Gefangenschaft wie folgt: 3. Juni 1915 11 Fähnriche, 5 Offiziere in einer Scheune übernachtet. Zdiary. Russen soweit anständig. 4h weitergeführt nachdem jeder Offizier einzeln verhört bei einem Fähnrich. Abends in Ordinacky in Scheune und Hof ohne Essen; nachdem uns Alles, Aparate etc. abgenommen wurde. Wie ein Brief vom 18. Dezember 1915 zeigt, rechnete Rolf allerdings damit, dass das be- schlagnahmte Eigentum an seine Familie geschickt würde. In diesem Brief fragt er näm- lich seine Mutter, ob »mein Handkoffer voll, mein Rucksack mit Gebrauchsgegenstän- den, mein Schlafsack mit zwei Decken, mein Revolver und mein komplettes Sattelzeug mit Packtaschen voll und der Pferdedecke« angekommen sei. 4. Juni 11h ab Ordinacky ohne Essen. Längerer Marsch. Kosakenbewachung (  Peitsche ge- schlagen Dr. Geinder  !  ) Unterwegs Bad. Abend in Janow, das Strafhaus, wo kürzlich Epi- demie. Beschwerde, endlich in ein Privathaus, aber ohne Diener. 5. Juni Mittags ab; marschieren bis Frampol. Dort 1 R 50 erhalten. Einquartiert 9 Offizie- re in einem Haus am Ring. 6. Juni 6 Uhr früh Abmarsch. Starker Marsch, gegen 30 km. Überall werden von Landbe- völkerung Aufnahmestellungen und Verhaue gemacht. [  …  ] Leutnant i. R. Berger Flucht- versuch abend, mißglückt, unsere Lage sehr verschlechtert, Wache. 7. Juni Abmarsch zirka 8h Früh, je 5 Offiziere auf einem Wagen, schärfere Bewachung. Mittags Jozefow. In einem Hause ohne Stroh, ohne Diener untergebracht. 75 Kopeken erhalten. 8. Juni Gegen Mittag Abmarsch je 5 Offiziere auf einem Wagen. Langer, sehr staubi- ger Weg. Bei Sonnenuntergang an Tomaschow. Quartier in der Kaserne, etwas verlaus- tes Stroh. Armeekommando soll eben abmarschieren [  …  ] scheint also den Russen nicht sehr gut zu gehen. 9. Juni Ganzer Tag in Tomaschow. Erstes mal Mittagessen. Wieder ein Verhör. 1 R 50 er- halten. Nacht wieder in der verlausten Kaserne. Wache will uns nicht mal aus dem Zim- mer lassen, bis Kommandant kommt bessert sich.
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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