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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Das architektonische Werk 211 nischen Gründen, teilweise bedingt durch die Schwierigkeiten der Fundierung auf dem ausserordentlich schlechten Baugrund Shanghais hat der Architekt ein System von Be- tonrahmenwerken gewählt, welche Emporen und Dach bei möglichst geringem Eigen- gewicht tragen sollen. Die äussere Erscheinung des Baues bringt dieses Konstruktions- system klar zum Ausdruck und passt sich durch konstruktive Schlichtheit den genannten Nachbarbauten an.« Die Besonderheit dieser Konstruktion unterstreichend, wählt Rolf für dieses Projekt sogar das Motto »Betonrahmenwerk« – eine geradezu provokante Bezeichnung, wenn man bedenkt, dass traditionell ein Hinweis auf die Bestimmung des Gebäudes erwartet wurde. (Abb. 93) Rolf plante die Kirche als Zentralbau mit einem dreifach abgestuften Zeltdach sowie einem polygonalen, flach gedeckten Choranbau. Die Wände bestehen beinahe nur aus großen Fenstern, die dem Gebäude Leichtigkeit und Transparenz verleihen. So wie bei dem Radfenster beim Hauptbahnhof in Dairen bediente sich Rolf bei den Fenstern des Kirchenbaus einer Methode, derer sich in Europa die beginnende Moderne gerne be- diente: Bekannte Elemente eines Stils der Vergangenheit werden so weit modifiziert, dass der Betrachter gerade noch an Vertrautes erinnert wird, der Architekt sich jedoch durch die neuartige Formulierung als der Moderne zugehörig erweist. Man erinnert sich, dass Rolf dieses Verfahren schon während seiner Gefangenschaft bei seinem Entwurf für ein Kaufhaus am gotischen Stil erprobte. Noch radikaler hat er bei der Protestantischen Kir- che das »gotische« Maßwerk der Fenster in geometrische Formen uminterpretiert. Be- dauerlicherweise bekam Rolf jedoch nicht die Gelegenheit, das Projekt zu realisieren. Im gleichen Jahr erhielt Rolf den Großauftrag zur Errichtung einer hochwasser-aB- fanGanlaGe und schiffsschleuse Bei tientsin, 1930/31. Tientsin liegt auf einem Teil der 93 Deutsche Protestantische Kirche in Shanghai, Wettbewerbsentwurf 1930
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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