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3.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche 95
… an die Familie
Ein großes Anliegen der Eltern an ihre Familien betrifft die gegenseitige Unterstüt-
zung bzw. Arbeitsteilung in der Kinderbetreuung und im Haushalt. Zudem gibt es
einen großen Bedarf nach Zusammenhalt, Zusammenarbeit, Geduld miteinander
und Gelassenheit. Der Zugang zu mobilen Endgeräten und Internet muss ebenfalls
geregelt werden: „[E]ine bessere Aufteilung/Zugänglichkeit zur Technik für alle.
Wenn alle im Homeoffice sind, klappt das manchmal nicht so gut.“ (Eltern, ID 1177,
v_554) Des Weiteren braucht es ein Verständnis füreinander – beispielsweise für
eigene Überlastung, für die Notwendigkeit von Strukturen oder der Arbeitszeiten.
Strukturen im Sinne von Tagesroutinen oder Grenzen werden ebenfalls mehrfach
erwähnt: „Klare Grenzen: Arbeit, Schule, Freizeit. Aufgrund der Ko-Lokalität ver-
schwimmen die Grenzen.“ (Eltern, ID 62, v_554) Weitere Anliegen erstrecken sich
u.a. auf die Bereiche Vertrauen, Liebe, Optimismus und der Nutzung der gewonne-
nen Zeit.
… an die Geschwister
Die Schülerinnen und Schüler melden gegenüber ihren Geschwistern vor allem ei-
nen großen Bedarf nach Störungsfreiheit: „Ich wünsche mir von meinem Bruder,
dass er mich einfach in Ruhe arbeiten lässt und nicht ständig in mein Zimmer
kommt, um mich zu ärgern und zu stören.“ (SuS, ID 1015, v_108) Darüber hinaus
ist ein großes Anliegen, Hilfestellung und Unterstützung durch die Geschwister
bei den Schulaufgaben zu erfahren. Es braucht außerdem Verständnis von Seiten
der Geschwister, „dass sie die Lage akzeptieren, dass man sich nicht ständig um
sie kümmern kann“ (SuS, ID 768, v_108). Weitere Anliegen der Schülerinnen und
Schüler an ihre Geschwister lauten Zuversicht, Gesundheit, Hoffnung, Spaß, Ablen-
kung, Zusammenhalt, Lernbereitschaft, Geduld, Zusammenarbeit, Freude, Gesprä-
che, Motivation, Liebe, Rücksicht.
… an die Freunde
Das größte Anliegen der Schülerinnen und Schüler an ihre Freunde ist der Aus-
tausch über Telefon, Videotelefonie oder soziale Medien, um den Kontakt aufrecht-
zuerhalten: „Ich wünsche mir von meinen Freunden, dass wir trotz dieses Situation
miteinander telefonieren oder schreiben.“ (SuS, ID 1015, v_109) Außerdem sind
weitere große Bedürfnisse die gegenseitige Hilfestellung zu den Aufgaben, Zusam-
menarbeit und, „[d]ass sie, wenn man sie etwas fragt, auch antworten und, wenn
man Fragen hat, dass man sich auch an sie wenden kann.“ (SuS, ID 1688, v_109)
Darüber hinaus bedarf es aus Sicht der Schülerinnen und Schüler auch des Ein-
haltens der Vorgaben zur Ausgangs- und Kontaktbeschränkung. Weitere Anliegen
an die Freunde sind Zusammenhalt, Verständnis, Ruhe, Humor, Unterhaltung und
Ablenkung.
COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Title
- COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
- Subtitle
- Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Authors
- Stephan Gerhard Huber
- Paula Sophie Günther
- Nadine Schneider
- Christoph Helm
- Marius Schwander
- Julia A. Schneider
- Jane Pruitt
- Publisher
- Waxmann Verlag
- Location
- Münster
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-4216-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 139
- Keywords
- Coronavirus, Epedemie, Pandemie, Covid-19, Virus, Gesundheit, Schule
- Categories
- Coronavirus
- Lehrbücher
Table of contents
- 1. Ziel und Design 15
- 2. Ergebnisse in Kürze 20
- 2.1 Kommunikation 20
- 2.2 Situation zuhause 22
- 2.3 Digitales Lehren und Lernen 22
- 2.4 Zusammenarbeit in den Schulen 34
- 2.5 Belastung 34
- 2.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 35
- 2.7 Erste Unterschiedsanalysen 36
- 3 Ergebnisse im Detail 39
- 3.1 Kommunikation 39
- Information der Schulbehörden und Schulleitungen 39
- Reaktionen auf die Schulschließungen 40
- Beispiele von positiven Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden der Schule und der Schulverwaltung 42
- Beispiele von negativen Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden und Personen der Schul- verwaltung/-aufsicht 43
- 3.2 Situation zuhause 45
- Familiäre Bedingungen 45
- Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler 45
- 3.3 Digitales Lehren und Lernen 47
- Technische Ressourcen in der Schule 47
- Technische Ressourcen zuhause 48
- Lernsituation zuhause 48
- Lehrerprofessionalität 52
- Lehrer-Schüler-Kommunikation 53
- Anteil von Lernzeit 55
- Kognitive Aktivierung 58
- Lernunterstützung 58
- Errungenschaften, Erfolge und Hindernisse der Digitalisierung 59
- Die größten Errungenschaften und Erfolge für Schulen 59
- Die größten Hindernisse für Schulen Die qualitativen Daten geben Einblicke in die Gründe, weshalb einige 61
- Schülerinnen und Schüler digital nicht erreicht werden können 63
- Gründe aus Sicht der Schulverwaltung und Schulaufsicht 63
- Gründe aus Sicht der Schulleitungen 63
- Gründe aus Sicht der Lehrerinnnen und Lehrer 64
- Erfahrungen und Empfehlungen bezüglich digitaler Lehr-Lern-Formen 65
- Künftiges Lernen der Schülerinnen und Schüler: Warum sie glauben, man sollte auch in Zukunft mehr online und zuhause lernen 79
- 3.4 Zusammenarbeit in den Schulen 80
- 3.5 Belastung 82
- 3.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 84
- 3.7 Erste Unterschiedsanalysen 97
- 3.1 Kommunikation 39
- 4. Fazit 104
- 5. Ausblick 109
- Autorinnen und Autoren 113
- Anhang: Schul-Barometer-Erhebungsinstrumente 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für Eltern 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für das Kollegium 119
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schulleitungen 124
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schülerinnen und Schüler 129
- Schul-Barometer – Fragebogen für Unterstützungssysteme, Schulverwaltung, Schulaufsicht 133