Page - 97 - in COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung - Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Image of the Page - 97 -
Text of the Page - 97 -
3.7 Erste Unterschiedsanalysen 97
Eltern äußern überwiegend sehr spezifische Bedarfe gegenüber verschiedenen Ak-
teuren. Mehrere Eltern fordern besonderes in der aktuellen Situation Rücksichtnah-
me und die Einhaltung der „Corona-Vorschriften“. Manche Eltern betrachten die ak-
tuelle Situation dabei auch als Chance, „Hass und Hetze in jeglicher Form endlich
Mal in Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe zu ändern» (Eltern, ID 1232, v_112). Des
Weiteren wird anhand der Angaben deutlich, dass sie sich von den Medien eine
klare und sachliche Berichterstattung wünschen, die auch mal über die aktuelle
Situation in den Familien berichten und „keine Übertreibungen und Fake News nur
für Schlagzeilen oder Geldmache” (Eltern, ID 797, v_112) verbreiten.
Vertreterinnen und Vertreter der Schulverwaltungen und Unterstützungssysteme for-
mulieren an dieser Stelle ebenfalls sehr spezifische Bedarfe. Beispiele dafür sind
etwa Bedarfe nach technischer Ausstattung für das Homeoffice, das Bewahren von
Ruhe und Geduld oder der Bedarf nach verstärkter, einheitlicher Kommunikation
mit Kreisen und Städten im Rahmen des Krisenmanagements.
3.7 Erste Unterschiedsanalysen
3.7.1 Länderunterschiede
Information
Die Schulleitungen in der Schweiz fühlen sich besser informiert über Aufgaben, die
im Rahmen der Schulorganisation in den nächsten Wochen für sie anstehen, als
die Schulleitungen aus Deutschland und Österreich. Der Mittelwert von Schweizer
Schulleitungen liegt um „trifft eher zu“ im Vergleich zu „teils / teils“ bei deutschen
und österreichischen Schulleitungen (0.50 ≤ d ≤ 0.53).
Technische Ressourcen
Gemäß Angaben der Schulleitungen stehen in der Schweiz signifikant mehr und in
Deutschland signifikant weniger Ressourcen und technische Kapazitäten für digi-
tales Lehren bereit als in Österreich. Die Unterschiede zwischen Deutschland und
der Schweiz sind ihrer Effektstärke (Cohens d) nach als groß (1.11 ≤ d ≤ 1.29) zu
bezeichnen. Zwischen Deutschland und Österreich sowie zwischen Österreich und
der Schweiz stellen die Unterschiede mittelstarke Effekte (0.54 ≤ d ≤ 0.65) dar (vgl.
Abbildung 14). Auch gemäß Angaben der Mitarbeitenden der Schulen stehen in
Deutschland signifikant weniger Ressourcen und technische Kapazitäten für digi-
tales Lehren bereit als in Österreich und der Schweiz (0.77 ≤ d ≤ 0.84).
COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Title
- COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
- Subtitle
- Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Authors
- Stephan Gerhard Huber
- Paula Sophie Günther
- Nadine Schneider
- Christoph Helm
- Marius Schwander
- Julia A. Schneider
- Jane Pruitt
- Publisher
- Waxmann Verlag
- Location
- Münster
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-4216-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 139
- Keywords
- Coronavirus, Epedemie, Pandemie, Covid-19, Virus, Gesundheit, Schule
- Categories
- Coronavirus
- Lehrbücher
Table of contents
- 1. Ziel und Design 15
- 2. Ergebnisse in Kürze 20
- 2.1 Kommunikation 20
- 2.2 Situation zuhause 22
- 2.3 Digitales Lehren und Lernen 22
- 2.4 Zusammenarbeit in den Schulen 34
- 2.5 Belastung 34
- 2.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 35
- 2.7 Erste Unterschiedsanalysen 36
- 3 Ergebnisse im Detail 39
- 3.1 Kommunikation 39
- Information der Schulbehörden und Schulleitungen 39
- Reaktionen auf die Schulschließungen 40
- Beispiele von positiven Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden der Schule und der Schulverwaltung 42
- Beispiele von negativen Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden und Personen der Schul- verwaltung/-aufsicht 43
- 3.2 Situation zuhause 45
- Familiäre Bedingungen 45
- Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler 45
- 3.3 Digitales Lehren und Lernen 47
- Technische Ressourcen in der Schule 47
- Technische Ressourcen zuhause 48
- Lernsituation zuhause 48
- Lehrerprofessionalität 52
- Lehrer-Schüler-Kommunikation 53
- Anteil von Lernzeit 55
- Kognitive Aktivierung 58
- Lernunterstützung 58
- Errungenschaften, Erfolge und Hindernisse der Digitalisierung 59
- Die größten Errungenschaften und Erfolge für Schulen 59
- Die größten Hindernisse für Schulen Die qualitativen Daten geben Einblicke in die Gründe, weshalb einige 61
- Schülerinnen und Schüler digital nicht erreicht werden können 63
- Gründe aus Sicht der Schulverwaltung und Schulaufsicht 63
- Gründe aus Sicht der Schulleitungen 63
- Gründe aus Sicht der Lehrerinnnen und Lehrer 64
- Erfahrungen und Empfehlungen bezüglich digitaler Lehr-Lern-Formen 65
- Künftiges Lernen der Schülerinnen und Schüler: Warum sie glauben, man sollte auch in Zukunft mehr online und zuhause lernen 79
- 3.4 Zusammenarbeit in den Schulen 80
- 3.5 Belastung 82
- 3.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 84
- 3.7 Erste Unterschiedsanalysen 97
- 3.1 Kommunikation 39
- 4. Fazit 104
- 5. Ausblick 109
- Autorinnen und Autoren 113
- Anhang: Schul-Barometer-Erhebungsinstrumente 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für Eltern 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für das Kollegium 119
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schulleitungen 124
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schülerinnen und Schüler 129
- Schul-Barometer – Fragebogen für Unterstützungssysteme, Schulverwaltung, Schulaufsicht 133