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5. Ausblick 111
• Eine graduelle Einführung macht aus deren Perspektive viel Sinn. So können be-
stimmte Lehrpersonen weiter digital arbeiten, während andere Lehrpersonen,
die nicht zur Risikogruppe gehören, wieder im Schulbetrieb und in der Betreu-
ung eingesetzt werden können (so wie es am Anfang auch geplant war).
• Der Gesundheitsschutz von allen Mitarbeitenden (und Schülerinnen und Schü-
lern) der Schulen, nicht nur von jenen, die zur Risikogruppe gehören, ist zu be-
rücksichtigen. Die Gesundheit aller steht im Vordergrund.
• Entscheidend aus der Perspektive der Mitarbeitenden wäre, dass es gelingt, für
die oben beschriebenen Schülergruppen entsprechende pädagogische Angebo-
te zu entwickeln, die passgenau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind (falls
das nicht gelingen sollte, müsste man versuchen, genau diese Funktionen im
Homeschooling abzubilden).
Für die Phase nach der Öffnung der Schulen spricht sich die Mehrheit der Befrag-
ten dafür aus, dass bei der Öffnung bzw. schrittweisen Öffnung nach der Schul-
schließung die aktuelle Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler im Vorder-
grund steht und die Inhalte des Lehrplans zunächst nachrangig behandelt werden
sollten. So würde in einer ersten Phase der Öffnung der Schule insbesondere die
Beziehungsarbeit sowie das Auffangen und Bearbeiten der von den Schülerinnen
und Schülern gemachten Erfahrungen im Vordergrund stehen. In der zweiten Pha-
se würde eine Analyse der Lernstände und der Lernstandsentwicklung der letzten
Wochen folgen. Die dritte Phase wäre der Planung im Sinne eines individualisier-
ten Lern-Förder-Konzepts vorbehalten, das die unterschiedlichen Lernwege in Be-
tracht zieht und berücksichtigt, an welchen Stellen Schülerinnen und Schüler be-
stimmte Formen von Unterstützung brauchen (Lernbegleitung, Austausch etc.).
Insbesondere für Schulleitungen und Schulkollegien ist die sinnvolle Organisation
und Koordination dieser vielfältigen Ansprüche in den nächsten Wochen und Mo-
naten mit Sicherheit eine komplexe Aufgabe. Hier gilt es, in gemeinsamer schul-
interner wie schulexterner Absprache durchdachte, an pädagogischen Zielen ori-
entierte Strukturen und Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, die letztlich das
Lernen für jeden einzelnen und die Gemeinschaft in den Vordergrund stellen.
Als wichtig wird auch der Transfer der Erfahrungen, Konzepte, Modelle in das
schulische Wissensmanagement gesehen: Empfehlenswert wäre, dass die Schule
über einen schulischen Erfahrungsaustausch hinausgehend ihre erreichten und
auch avisierten Ziele im eigenen Wissensmanagement dokumentiert. Neben dem
Austausch über die gemachten Erfahrungen und die Learnings sollten auch die Er-
rungenschaften oder die Ziele, die man noch hätte erreichen können, thematisiert
und in ein Wissensmanagement der Schule implementiert werden. Auf Basis die-
ses neu erworbenen Wissens über kooperative Arrangements, überführt in ein ge-
meinsames Verständnis, könnte das Erfahrene genutzt und damit weitergearbeitet
werden. Bei vielen Schulen ist ein riesiger Push passiert, der so verarbeitet und im
Sinne der Weiterbildung (insbesondere hinsichtlich der medialen Kompetenzen)
weiterverfolgt und genutzt werden könnte. Darüber hinaus wäre neben der be-
schriebenen Kompensation zu überlegen, inwieweit Blended-Learning-Konzep-
te sowohl innerhalb als auch außerhalb der Präsenzschulzeit greifen können. Das
wiederum führt dazu, dass formale, non-formale und informelle Angebote eventu-
ell noch stärker integriert werden können.
COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Title
- COVID-19 und aktuelle Herausforderungen in Schule und Bildung
- Subtitle
- Erste Befunde des Schul-Barometers in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Authors
- Stephan Gerhard Huber
- Paula Sophie Günther
- Nadine Schneider
- Christoph Helm
- Marius Schwander
- Julia A. Schneider
- Jane Pruitt
- Publisher
- Waxmann Verlag
- Location
- Münster
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-4216-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 139
- Keywords
- Coronavirus, Epedemie, Pandemie, Covid-19, Virus, Gesundheit, Schule
- Categories
- Coronavirus
- Lehrbücher
Table of contents
- 1. Ziel und Design 15
- 2. Ergebnisse in Kürze 20
- 2.1 Kommunikation 20
- 2.2 Situation zuhause 22
- 2.3 Digitales Lehren und Lernen 22
- 2.4 Zusammenarbeit in den Schulen 34
- 2.5 Belastung 34
- 2.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 35
- 2.7 Erste Unterschiedsanalysen 36
- 3 Ergebnisse im Detail 39
- 3.1 Kommunikation 39
- Information der Schulbehörden und Schulleitungen 39
- Reaktionen auf die Schulschließungen 40
- Beispiele von positiven Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden der Schule und der Schulverwaltung 42
- Beispiele von negativen Reaktionen der Eltern aus Sicht von Schulleitungen, Mitarbeitenden und Personen der Schul- verwaltung/-aufsicht 43
- 3.2 Situation zuhause 45
- Familiäre Bedingungen 45
- Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler 45
- 3.3 Digitales Lehren und Lernen 47
- Technische Ressourcen in der Schule 47
- Technische Ressourcen zuhause 48
- Lernsituation zuhause 48
- Lehrerprofessionalität 52
- Lehrer-Schüler-Kommunikation 53
- Anteil von Lernzeit 55
- Kognitive Aktivierung 58
- Lernunterstützung 58
- Errungenschaften, Erfolge und Hindernisse der Digitalisierung 59
- Die größten Errungenschaften und Erfolge für Schulen 59
- Die größten Hindernisse für Schulen Die qualitativen Daten geben Einblicke in die Gründe, weshalb einige 61
- Schülerinnen und Schüler digital nicht erreicht werden können 63
- Gründe aus Sicht der Schulverwaltung und Schulaufsicht 63
- Gründe aus Sicht der Schulleitungen 63
- Gründe aus Sicht der Lehrerinnnen und Lehrer 64
- Erfahrungen und Empfehlungen bezüglich digitaler Lehr-Lern-Formen 65
- Künftiges Lernen der Schülerinnen und Schüler: Warum sie glauben, man sollte auch in Zukunft mehr online und zuhause lernen 79
- 3.4 Zusammenarbeit in den Schulen 80
- 3.5 Belastung 82
- 3.6 Bedarfe, Bedürfnisse, Wünsche aus Sicht von Vertreterinnen und Vertretern von Behörden/Verwaltung, Unterstützungssystem, Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern, Schülerinnen und Schülern 84
- 3.7 Erste Unterschiedsanalysen 97
- 3.1 Kommunikation 39
- 4. Fazit 104
- 5. Ausblick 109
- Autorinnen und Autoren 113
- Anhang: Schul-Barometer-Erhebungsinstrumente 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für Eltern 115
- Schul-Barometer – Fragebogen für das Kollegium 119
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schulleitungen 124
- Schul-Barometer – Fragebogen für Schülerinnen und Schüler 129
- Schul-Barometer – Fragebogen für Unterstützungssysteme, Schulverwaltung, Schulaufsicht 133