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Die Alpen im Frühmittelalter - Die Geschichte eines Raumes in den Jahren 500 bis 800
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Vegetationszonen 33 wird in Mitteleuropa beispielsweise erst nach etwa fünf Tagen und mehr zu Fuß erreicht, in den Alpen reichen rund 200 m Höhengewinn.39 Nach ihrem typischen Bewuchs werden die Vegetationsgürtel der Alpen in Hö- henstufen eingeteilt. Eine schematische Abbildung dieser Höhenstufen findet sich am Ende des Buches (Abbildung F). In den voralpinen Tallagen der Alpen befindet sich die unterste, die kolline Stufe. Sie besteht aus sommergrünen Laubwäldern, meist Eiche und Buche, und reicht bis etwa 400 m, in günstigen Lagen bis maximal 800 m. Danach folgt die montane Stufe mit dem Übergang von Laub-, zu Misch- und Nadelwäldern. Die Obergrenze dieser Zone liegt je nach geografischer Lage zwischen 1.500 m (Randalpen, Tanne und Buche) und 2.000 m (Alpeninneres, mehr Kiefer und Fichten als Laubwälder).40 Auf dem unteren Ende dieser Stufe, etwa zwischen 400 und 600 m, erstrecken sich die meisten großen Alpentäler, also das Wallis, Aostatal, Rheintal, Inntal, und Kärntner Becken. Das obere Ennstal und Murtal liegen ein wenig höher auf 700 bis 800 m, andere Alpentäler wie das Etsch- tal (bei Meran 260 m) oder das Veltlin (bei Sodrino rund 350 m) tiefer. In der hochmontanen Stufe der Zentralalpen finden sich Zirben (auch Arven genannt) und Lärchenwälder. Die Lärche wird durch die menschliche Bewirt- schaftung ausgesprochen begünstigt. In früheren Zeiten wurde Obst- und Getrei- deanbau bis in diese Stufe hinauf betrieben. Auf der subalpinen Ebene findet der Übergang von Nadelwäldern zu Krummholz statt. Hier erstreckt sich die soge- nannte „Kampfzone“ des Waldes bis hin zur Baumgrenze. In den Südalpen finden sich oft Strauchbuchen, im Norden eher Latschen. Dieser Bereich schwankt zwi- schen 1.500 und 1.800 m als Untergrenze und 1.700 bis 2.400 m als Obergrenze. In den Randalpen wird diese Zone im Sommer für die Viehwirtschaft genutzt, in den zentralen Alpen kann man sie teilweise ganzjährig bewirtschaften. Die alpine Stufe liegt zwischen der Baumgrenze und der Grenze der geschlossenen Rasen- fläche. Hier dominieren zunächst Zwergstrauchheiden, die langsam in Grasheiden übergehen. Diese Stufe endet am Alpenrand zwischen 2.400 m und 2.500 m und im Zentrum der Alpen bei 2.700 bis 3.000 m. Wie auch die Baumgrenze wird die Rasengrenze durch die durchschnittliche Wärme definiert : Die mittlere Julitem- peratur darf 5 °C nicht unterschreiten. Die nivale Stufe wird vor allem durch die weitgehende Abwesenheit von Pflanzen definiert, es gibt hier nur mehr vereinzelte Rasenflecken. Moose und Flechten können allerdings erstaunliche Höhen errei- 39 Burga (Hg.), Vegetation und Klima der Schweiz 21. 40 Die Dominanz der Fichte in den Wäldern der montanen Stufe hat ihren Ursprung in der menschli- chen Holzwirtschaft und ist problematisch, da die Fichte viel anfälliger für Schäden ist. Der prozen- tuelle Anteil der Fichten stieg in den Ostalpen von natürlichen 45 % auf 80 %, gleichzeitig ging der wertvollere Tannenbestand etwa in den bayerischen Alpen von 25 % auf 1 % zurück. Veit, Alpen 162.
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Die Alpen im Frühmittelalter Die Geschichte eines Raumes in den Jahren 500 bis 800
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Alpen im Frühmittelalter
Subtitle
Die Geschichte eines Raumes in den Jahren 500 bis 800
Author
Katharina Winckler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78769-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
426
Keywords
Alps, Transformation of the Roman World, Early middle Ages, Culture, Economy, Power Structures
Categories
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Table of contents

  1. 1: Einleitung 9
    1. Forschungsgeschichte und Literatur 12
    2. Quellen und Methoden 18
  2. 2 : Naturraum Alpen 22
    1. Begriffsdefinitionen 22
    2. Geologie 25
    3. Böden 27
    4. Wasser 28
    5. Naturkatastrophen 30
    6. Vegetationszonen 32
    7. Fauna 35
    8. Einstige Fauna und Flora der Alpen 36
    9. Das Klima in den Alpen : Gegenwart und Vergangenheit 38
    10. Das Gebirgsklima 39
    11. Lokale Faktoren 40
    12. Trockenes Klima der inneralpinen Täler 44
    13. Feuchtes Klima der Gebirgsrandlagen 46
    14. Zusatz : Klimatabelle ausgewählter Orte 48
    15. Das Klima des Frühmittelalters 49
    16. Globale Klimarekonstruktion 50
    17. Das frühmittelalterliche Klima in den Alpen 52
    18. Auswirkungen auf den Menschen 55
    19. Zusammenfassung 60
  3. 3 : Der Zugriff auf die Alpen und Blick von außen 62
    1. Die Alpen als Grenze 62
    2. Die Alpen als Mauern Italiens : Literarisches Bild und Realität 62
    3. Gotenkriege und Franken in den Alpen 72
    4. Karolinger und Ausblick 81
    5. Grenzen in den Alpen 83
    6. Konzept 83
    7. Grenzorganisation in den Alpen 87
    8. Bergwächter und militante Einheimische 87
    9. Befestigungen 90
    10. Slawisch-Awarische Grenzstrukturen Wahrnehmung der Alpen im Frühmittelalter : Furchtbares Gebirge, von den 95
    11. Römern bis Heinrich IV 100
    12. Zusammenfassung 110
  4. 4 : Über die Alpen : Kommunikation und Verkehrswege 114
    1. Geschichte und Strukturen 115
    2. Wahl des Passes und der Jahreszeit 119
    3. Pilgerwege durch die Alpen 126
    4. Routen durch die Alpen 129
    5. Westalpen 130
    6. Zentralalpen 133
    7. Ostalpen 143
    8. Quer- und Wasserwege 150
    9. Fernhandel 153
    10. Exportprodukte der Alpen 161
    11. Salz 161
    12. Stein 164
    13. Erze 165
    14. Zusammenfassung 169
  5. 5 : Menschen in den Alpen 172
    1. Christentum 172
    2. Entwicklung des Christentums in den Alpen 173
    3. Spätantikes und frühmittelalterliches Heidentum 182
    4. Patrozinien Die alpinen Kirchenprovinzen vom 6. bis zum 8. Jahrhundert : Fluktuation, 184
    5. Neuorientierung, Untergang 187
    6. Lokale christliche Topografie im Wandel 193
    7. Das Christentum in den nördlichen Voralpen –
    8. Neugründung oder Kontinuität ? 203
    9. Das Christentum in den Ostalpen – Gekappte Wurzeln ? 207
    10. Ausblick : Das Christentum im Alpenraum unter den Karolingern 217
    11. Klöster in den Alpen 219
    12. Westalpen 223
    13. Zentralalpen 224
    14. Alemannisches und bairisches Voralpenland 228
    15. Ostalpen 230
    16. Besiedlung 235
    17. Zentren 236
    18. „Stadt“ : Konzept und Begriffe 236
    19. Evolution der Städtischen Zentren im frühen Mittelalter 239
    20. Höhensiedlungen und Burgen 249
    21. Ländliche Siedlungen und Gutshöfe 254
    22. Wohnen im Frühmittelalter 259
    23. Siedlung : Lage und Versorgung 262
    24. Besiedlungsdichte 265
    25. Wirtschaft 268
    26. Alm- und Viehwirtschaft 271
    27. Ackerbau 279
    28. „Einöde“ : Sumpf, Wald, Hochgebirge 282
    29. Bevölkerung 284
    30. Migration 285
    31. Zusammenfassung 294
  6. 6 : Lokale Macht und Herrschaft in den Alpen 299
    1. Die Westalpen : Burgund und Provence 300
    2. Der zentrale Alpen- und Voralpenraum 305
    3. Der Ostalpenraum : Von Binnennoricum zu Karantanien 319
    4. Das 6. Jahrhundert 319
    5. Das 7. Jahrhundert 321
    6. Das 8. Jahrhundert 332
    7. 9. Jahrhundert und Ausblick 340
  7. 7 : Resümee 344
  8. 8 : Abbildungen 353
    1. Überblickskarten 353
    2. Farbabbildungen 357
    3. Bildnachweis 359
  9. 9 : Literaturverzeichnis 361
    1. Internetadressen Alpenforschung 361
    2. Abkürzungen 361
    3. Quellen 362
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