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REISEBERICHT
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stehende Oberlicht wird fix mit zwei Ebenen trans-
luzent verschlossen. In die Öffnungslaibung werden
zwei Transennen hintereinander eingebaut. Diese
können nicht einmal zu Reinigungszwecken geöffnet
werden.
Die Gitter bestehen bei älteren Gebäuden mitunter
aus großen monolithischen Steintafeln, in die mit gro-
ßem Geschick die Gitteröffnungen steinmetzmäßig
hineingemeißelt wurden. Die jüngeren bestehen eher
aus Stuck- oder Gipsmaterial. Die Stuck- oder Gips-
gitter werden entweder in Formen gegossen oder aus
einer fertigen Stuck- oder Gipstafel mit der Hand her-
ausgeschnitten. Anschließend werden sie fix verglast.
Die Gitterformen in den zwei Ebenen sind gewöhn-
lich nicht miteinander kompatibel. Die äußere Trans-
enne ist sehr oft mit transluzentem farblosem Profilglas
geschlossen, die innere gewöhnlich mit Gläsern in
sehr unterschiedlichen kräftigen Farben, wie man sie
in Europa zur Zeit des Biedermeier verwendete.
Die unterschiedlichen, relativ dichten Gitterformen,
die das Licht streuenden äußeren Pressgläser und
besonders die dunklen Farben der inneren durch-
sichtigen Gläser führen dazu, dass nur sehr wenig
Licht durch die Oberlichtbögen ins Innere der Räume
gelangt. Die Zweischichtigkeit ist außerdem ein zu-
sätzlicher Wärmeschutz gegen die Hitze des Tages,
gegen die Kälte der Nacht und auch ein wirksamer
Schutz gegen den Lärm am Tag an verkehrsreichen
Straßen. Am Abend sehen diese Fenster von innen
beleuchtet mit ihren Gittern und farbigen Gläsern
traumhaft schön aus. Wenn man sich dazu noch die
abendliche Stille in den Altstadtgassen vorstellt, er-
zeugt das eine Stimmung, die in Europa nicht einmal
in den Wohnzonen von Venedig zu finden ist.
Ganz alte Oberlichtfenster waren mit großen Alabas-
tertafeln geschlossen. Diese waren oft in kreisrunden
meist paarweise übereinander angeordneten Mauer-
öffnungen über den eigentlichen Fenstern eingebaut.
Um die Fenster herum gibt es viel Dekor. Er ist meist
aufgeputzt und gewöhnlich weiß bemalt. Das Weiß
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Title
- Jemen
- Subtitle
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 308
- Keywords
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix