Page - 131 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften

REISE DURCH DEN JEMEN 131 Wir wollten am nächsten Tag möglichst früh ins Wadi Duan aufbrechen. Man erzählte uns, dass man erst kürzlich im Wadi Duan ein großes Wasserreservoir bei Bohrungen nach Öl gefunden hatte. Die UNIDO sei daher in ein Hilfsprojekt eingestiegen, über das neue Bewässerungssysteme angelegt und finanziert würden. Unser Wunsch nach einem Fahrzeug mit Fahrer hatte sich schnell herumgesprochen. Am Ende gelang es uns einen Fahrer und einen Wagen für den nächsten Tag aufzutreiben, mit dem wir einen ganzen Tag lang ins Wadi Duan fahren wollten. In- zwischen war auch unser Vermieter wieder zurück. Da das inzwischen eingeschaltete elektrische Licht in Seiyun schon früh wieder abgeschaltet werden sollte, gingen wir bald zu “Bett”, ein Lager auf dem Boden auf dünnen Matten. Hier war unsere Taschenlampe sehr nützlich! Nach einer etwas unruhigen Nacht mit viel Hunde- gebell standen wir am Samstag, den 28.12. bereits um 5.15 Uhr auf, machten eine provisorische Toilet- te, frühstückten und mussten dann relativ lange auf Fahrer und Wagen warten. Erst um 6.30 Uhr saßen wir endlich in dem versprochenen weißen Toyota und es ging los. Hinten auf der Ladefläche lag ein schwerer weißer Sack, von dem ich vermutete, dass er mit einem Nebengeschäft des Fahrers zu tun hat- te. Als wir am Abend zurückkehrten, und der Sack Abb. 135 Diese Agglomeration von zerfallenden Lehmbauten demonstriert gut, was nach eini- gen hundert Jahren aus verlassenen Bauten wird – sie werden zu dem, was sie einmal waren und lassen sich in dem zugehörigen Lehmhügel am Ende nur noch archäologisch nachweisen. Abb. 134 Die große Moschee von Seiyun hat ein Minarett, das unten wieder dreifach inein- ander verschachtelt ist; darüber folgen der runde Schaft, ein hoher Säulenkranz und ein kleines Kuppelgewölbe als Abschluss. Das Minarett entspricht damit dem Minarett- typ im südlichen Jemen.