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REISEBERICHT
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Gruppe der Filme heran, die verstellt aufgenommen
sein mussten. Am Ende waren nur wenige Filme nicht
richtig belichtet. Diese konnten mittels einer Spezial-
entwicklung weitgehend durch die Schweizer Film-
entwicklungsstelle von Kodak in Lausanne korrigiert
werden. Der Schaden war erfreulicherweise relativ
gering – was ich aber am Strand von Qana noch
nicht wissen konnte. Außerdem lassen sich inzwi-
schen die gescannten sehr dunklen Fotos sehr leicht
wieder aufhellen. In diesem Buch konnten mehrere
dieser viel zu dunklen Fotos dadurch verwendet wer-
den.
Nach nochmaligem Baden und einer Stärkung gin-
gen wir auf die Suche nach den Ruinen, nach den
Grundmauern des antiken Qana, die großteils unter
dem weißen Sand verdeckt und nur zum geringen Teil
zwischen den Sanddünen relativ frisch ausgegraben
zu besichtigen waren. Die Mauern der antiken Ha-
fenstadt bestanden aus schwarzen unregelmäßigen
Basaltsteinen, die ursprünglich mit einem fast weißen
Lehmmörtel vermauert und am Ende mit einem Ver-
putz überzogen worden waren. Aus diesem Gestein
bestand auch der Großteil des nahen Vulkanstocks
damals im Jemen schon seit längerer Zeit und be-
treute hier ein Projekt, das er noch gemeinsam mit
meinem Großonkel aus der Schweiz vor fast drei
Jahrzehnten geplant hatte. Ich dankte ihm und wir
verabschiedeten uns.
Für mich schien das Kameraproblem im Moment
dominierend, glich einer mittleren bis großen Katast-
rophe und verdarb mir den eigentlich sehr angeneh-
men und schönen Tag. Meine Gedanken kehrten im-
mer wieder zu dem Problem zurück. Ich wusste nicht,
wann sich die Kamera verstellt hatte. In Al Mukalla
zurück verpackte ich als Erstes die bisher verbrauch-
ten Filme nochmals gesondert. Eigentlich sollte es
gar nicht möglich sein, dass sich die Empfindlich-
keit der Nikon-Kamera unbeabsichtigt verstellt, weil
sie bei diesem Gehäuse zweifach gesichert ist. Es
musste wirklich der seltene Fall eingetreten sein, dass
ich an einer Stelle der Reise beim Herausziehen der
Kamera versehentlich beide Sicherungen zugleich
entsichert hatte.
Später in Österreich ließ ich aus der ersten Kiste nur
die ersten Filme entwickeln und tastete mich so an die
Abb. 172
Riesige Wanderdünen bewegen sich langsam, aber stetig an den Randgebirgen parallel zur Süd-
küste des Jemen.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Title
- Jemen
- Subtitle
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 308
- Keywords
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix