Page - 177 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISE DURCH DEN JEMEN
177 Die Musaffar Moschee ist wohl die älteste Moschee
in Taiz und stammt aus dem 13. und 14. Jh..
Die Kuppeln über der Abdal Hadi Moschee aus dem
16. oder 17. Jh. folgen einer sehr ähnlichen Formen-
sprache, wie die über der Musaffar Mosche. Auch
hier trägt die größte Kuppel ein Halsband wie ein
riesiges Zahnrad. Die Taquiah Moschee wurde etwas
früher errichtet und datiert ins 14. Jh. Sie trägt schlichte
glatte Kuppeln. Nur die große Kuppel ist hier mit einer
oktogonalen Basis ausgestattet. Außerdem verfügt sie
über eine interessante kleine Zisterne in einem engen
Innenhof. Die Muttabia Moschee dürfte vielleicht vom
selben Baumeister errichtet worden sein, wie auch die
Musaffar Moschee. Sie ist mit zwei unterschiedlichen
Arten von gestuften Zinnen ausgestattet, die sowohl
den erhöhten Gebetsraum wie auch die äußeren,
niedrigeren Bauten samt Umfassungsmauer und auch
den Hof umgeben. Der Eingang zur Moschee wird
von einem vortretenden Eingangsbauwerk betont. Die
vielen eigentlich sehr schlichten Kuppeln sehen wie
prall gefüllte nach oben gerichtete Brüste mit spitz zu-
laufenden Warzen aus. Nicht weit von der Musaffar
oben in einer Ebene mit der Schaufeloberfläche ab,
die in den Stil eingelassen war. Sie wurden immer
nur sehr kurz im Ofen gelassen und dann schnell wie-
der vorgezogen. Es gab hier auch noch andere, sehr
gut schmeckende Produkte.
Wir stellten fest, dass die Bauten in Taiz bereits wie-
der große Oberlichte haben, die dem Schema der
Fenster von Sanaa entsprechen und oben von einem
großen Rundbogen abgeschlossen werden und über
zwei hintereinanderliegende, unterschiedlich aus-
geformte Gitter verfügen, die außen gewöhnlich mit
weißem Profilglas und innen mit bunten Gläsern in
satten Farben geschlossen sind. Die Dachbrüstungen
sind vielfach mit Blendgittern oder mit Reliefs überzo-
gen. Hier wie auch an der Musaffar Moschee gab es
viele Motive der nahen Tihama Kultur, die selbst wie-
der ihr Formenrepertoire aus Afrika mitgebracht hatte.
Weite Teile der Fassaden sind von Reliefs überzogen.
Interessant sind auch die Anschlüsse der drei großen
Kuppeln an das restliche Dach, das selbst nochmals
von zahlreichen kleineren Kuppeln gebildet wird. Es
sind riesige Zahnrädern gleichende Übergangsringe. Abb. 195
Bäckerei in Taiz.
Abb. 194
Die Blechkoffer auf dem Markt von Taiz sind mit
Kuppelbauten wie aus Tausendundeine-Nacht
bemalt.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Title
- Jemen
- Subtitle
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 308
- Keywords
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix