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REISE DURCH DEN JEMEN
261 lichen LĂ€ngen des offenen Einschnittes beim Auslauf
im VerhÀltnis zum Einlauf ergeben sich aus den unter-
schiedlichen Neigungswinkeln der zwei Bergflanken.
Auch auf der Einlaufseite im Osten liegt der Talboden
deutlich tiefer, als der Kanal. Er folgt hier nach einer
Ablenkung von ca. 90° der Richtung des BergrĂŒckens
nach SĂŒdwesten. Hierzu wurde der Kanal in voller
Breite von 4 m und einer entsprechenden Tiefe von 4
bis 7 m aus dem östlichen felsigen Hang des Berges
herausgemeiĂelt. Im SĂŒden endet der Kanal nach
mehr als 200 m LĂ€nge in den Resten eines ehema-
ligen groĂen Staubeckens und einer alten Stauwehr-
anlage. Vom Stauwehr war 1992 kaum noch etwas
zu erkennen. Im ehemaligen Stauraum hingegen sind
vor allem die Reste der seinerzeitigen Sedimentatio-
nen im Staubecken gut zu sehen. Damals erkannte
man den Damm fast nur noch an den endenden Se-
dimentschichten, in die sich sekundÀre Erosionsrinnen
bereits tief eingegraben hatten, nachdem der Damm
auch hier irgendwann nicht mehr gehalten hatte. Die-
ser Damm war ein Schutz gegen allfÀllige Flutwellen
aus dem Tal oberhalb und das Staubecken das Was-
serreservoir fĂŒr die BewĂ€sserungsanlagen im Nach-
Die Breite des Kanals liegt ĂŒber die gesamte LĂ€nge
des Durchstichs bei etwa vier Metern. Der Einschnitt
reicht bis zu einer Einschnitthöhe von geschÀtzten 25
m bei einer LĂ€nge von etwa 47 m auf der Auslauf-
seite im Westen. Auf der Einlaufseite gibt es eben-
falls einen Schlitz, der hier im Osten geschÀtzte 15
m Höhe bei etwa 21 m LÀnge erreicht. Der Tunnel
selbst misst nur etwa 96 m LĂ€nge ohne das âSâ in
der Mitte mitzurechnen. Die Höhe des Tunnels be-
trÀgt beim Einlauf etwa 4 m, beim Auslauf im Westen
etwa 6 m. Ziemlich genau in der Mitte des Tunnels
gibt es eine S-Kurve. Dieser Versatz misst knapp mehr
als 4 m und ist offensichtlich aus einer Ungenauig-
keit bei der Vermessung ĂŒber den Berg hinweg zu
erklĂ€ren. AuĂerdem zeigt der Versatz, dass der Tun-
nel offenbar von beiden Seiten gleichzeitig aus dem
Felsen geschlagen wurde, um die Bauzeit zu halbie-
ren. Die Vermessung auĂen ĂŒber den Berg war nicht
so genau wie mit heutigen geodÀtischen PrÀzisions-
instrumenten. Des Versatzes wegen kann man nicht
von einem Ende des Tunnels zum anderen sehen.
Die GesamtlĂ€nge des Kanals durch den BergrĂŒcken
macht, wenn man die Einschnitte und den Tunnel zu-
sammenrechnet, etwa 165 m aus. Die unterschied-
Abb. 296
Schon von weitem erkennt man den Schlitz im Berg, der zum frĂŒh-himiaritischen Wassertunnel von
Baynun fĂŒhrt.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Title
- Jemen
- Subtitle
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Verlag der Technischen UniversitÀt Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 308
- Keywords
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ăgypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von MĂ€nnern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- SĂ€ulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- WasserhÀuser 84
- Tarim 86
- TĂŒren und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit TĂŒrschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- ZurĂŒck entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix