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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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29 Rohlfes65), als „eine wichtige Facette der Philosophie des Schulfaches“66 angese- hen und als berufsbezogene Überzeugung diskutiert. Wird die „Philosophie des Faches“ als eigene Kategorie innerhalb der Über- zeugungen berĂŒcksichtigt und nicht in einer der beiden anderen Hauptkategorien mitgedacht, unterstreicht dies deren Bedeutung und kann auch im Sinne einer stĂ€r- ker domĂ€nenspezifischen Profilierung des Konstruktes hilfreich sein  – die Philo- sophie eines bestimmten Schulfaches kann immer nur domĂ€nenspezifisch gedacht werden. So seien hier drei grobe Kategorien von Überzeugungen unterschieden: 1. Überzeugungen zu Geschichte. 2. Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Geschichte. 3. Überzeugungen hinsichtlich der Philosophie des Faches Geschichte. Diese grobe Einteilung sei in der Folge weiter ausdifferenziert, indem sie im Lichte des theoretischen Rahmens der „berufsbezogenen Überzeugungen“ von Reusser/Pauli betrachtet werden. Reusser/Pauli definieren berufsbezogene Überzeugungen „[
] als ĂŒbergreifende Bezeichnung fĂŒr jene Facetten der Handlungskompetenz von Lehrpersonen, welche ĂŒber das deklarative und prozedurale pĂ€dagogisch-psy- chologisch und disziplinĂ€r-fachliche Wissen hinausgehen. In Anlehnung an eine breit gefĂ€cherte Literatur verstehen wir unter Überzeugungen von Lehrpersonen (teacher beliefs) affektiv aufgeladene, eine Bewertungskomponente beinhaltende Vorstellungen ĂŒber das Wesen und die Natur von Lehr-Lernprozessen, Lehrinhal- ten, die IdentitĂ€t und Rolle von Lernenden und Lehrenden (sich selbst) sowie den institutionellen und gesellschaftlichen Kontext von Bildung und Erziehung, wel- che fĂŒr wahr und wertvoll gehalten werden und welche ihrem berufsbezogenen Denken und Handeln Struktur, Halt, Sicherheit und Orientierung geben.“67 Berufsbezogene Überzeugungen seien dabei teils individueller, teils kollektiver Natur, sie können explizit oder implizit sein, fragmentarisch und bisweilen auch widersprĂŒchlich. In diesem Zusammenhang erkennen Reusser/Pauli fĂŒnf Merk- male berufsbezogener Überzeugungen, die diese von dem allgemeinen Begriff „Einstellungen“ absetzen  – Überzeugungen in diesem Sinne sind Einstellungen mit den folgenden Merkmalen: 65 Rohlfes, Joachim (1986): Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 66 Vgl. Messner/Buff 2007, S.  151. 67 Reusser/Pauli 2014, S.  642 – 643.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂŒcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂŒnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 KompetenzverstÀndnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des KompetenzverstÀndnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale NĂ€he bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ÜberprĂŒfung der IntercoderĂŒbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂŒber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen FachspezifitÀt und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrÀngen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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