Page - 32 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Image of the Page - 32 -
Text of the Page - 32 -
32
In der Folge soll die Systematisierung so erweitert und adaptiert werden, dass sie
noch spezifischer und speziell auf qualitativ-empirische Forschung gemĂŒnzt, be-
rufsbezogene Ăberzeugungen von Geschichtslehrpersonen auszudifferenzieren
vermag. Es handelt sich daher um eine domÀnenspezifisch gewendete Weiter-
entwicklung der Konzeption, die eine tragfÀhige Basis darstellen kann. Darauf-
hin wird dargelegt, innerhalb welcher der einzelnen Unterkategorien der For-
schungszugang der vorliegenden Studie angesiedelt ist.
Im von Reusser/Pauli vorgeschlagenen Gegenstandsbereich 1) Epistemolo-
gische Ăberzeugungen werden a) Ăberzeugungen zu Geschichte eingeordnet.
Die b) âPhilosophie des Fachesâ wird ebenfalls als eine Unterkategorie der epis-
temologischen Ăberzeugungen definiert, insofern als sie stark damit zusammen-
hĂ€ngt, was als das âWesenâ bzw. das âWesentlicheâ des Lerngegenstands Ge-
schichte angesehen wird. Innerhalb dessen, was Reusser/Pauli als Ăberzeugungen
ĂŒber die Prozesse des Lehrens und Lernens bezeichnen, werden in unserer Sys-
tematisierung c) Ăberzeugungen zum Lehren und Lernen von Geschichte und
d) Ăberzeugungen zu Lernmedien, wie das Geschichtsschulbuch usw., einge-
ordnet (Ăberzeugungen zu den âeigentlichen Medien der Geschichteâ â Quel-
len und DarstellungenÂ
â gehören dabei zur Kategorie 1a, insofern als sie zutiefst
mit den Ăberzeugungen zu Geschichte und ihrer Konstruktionslogik zusam-
menhĂ€ngen). In Forschungen zu Geschichtsunterricht in Ăsterreich zeigte sich,
dass das Geschichtsschulbuch sowie ArbeitsblĂ€tter eine Ă€uĂerst groĂe Rolle
spielen und in diesem Sinne die mit Lernmedien zusammenhĂ€ngenden Ăber-
zeugungen den Geschichtsunterricht in der Praxis stark beeinflussen.74 Daher ist
die explizite Beachtung dieser Kategorie innerhalb der berufsbezogenen Ăber-
zeugungen von Geschichtslehrpersonen der Erforschung von LehrkrÀften und
Geschichtsunterricht in der Praxis potenziell förderlich.
Innerhalb des Gegenstandsbereiches II (personenbezogene Ăberzeugungen)
seien a) Ăberzeugungen zur Rolle von Geschichtslehrpersonen sowie b)Â Ăber-
zeugungen zur Geschichtsdidaktik und zur geschichtsdidaktischen Lehrer/in-
nenbildung positioniert. Innerhalb des noch wenig erforschten Gegenstandsbe-
reiches III (kontextbezogene Ăberzeugungen) werden a) Ăberzeugungen
zum Lehrplan Geschichte als zentraler normativer Kontext, innerhalb dessen
Lehrpersonen sich im schulischen Umfeld bewegen, und b) Ăberzeugungen zu
aktuellen bildungspolitischen Strömungen, welche den Geschichtsunterricht be-
74 Vgl. Bernhard 2019c; Bernhard/KĂŒhberger 2018.
back to the
book Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂŒcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277