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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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46 Zusammenhang muss die Frage nach einem möglichen sozial erwünschten Ant- wortverhalten gestellt werden, Messner/Buff deuten dies auch an.117 Die Studie kann als ein Hinweis darauf gelesen werden, dass Lehrpersonen und ihr Han- deln im Unterricht sich nicht ohne weiteres einfach in bestehende Schemata ein- ordnen lassen. Yilmaz veröffentlichte im Jahr 2008 eine qualitative Interview-Studie mit zwölf Lehrpersonen aus den USA und deren Überzeugungen zu Geschichte und entwickelte davon ausgehend eine Typologie. Obwohl die Studie in einer hoch- rangigen Zeitschrift publiziert wurde, ist die Arbeit der Forscherin im deutsch- sprachigen Raum bisher noch kaum auf Resonanz gestoßen. Sie entwickelte aus qualitativen Interviews fünf Kategorien der Konzeptualisierung von Geschich- te, wobei sie in der letzten Kategorie die „most sophisticated conception of history“118  – die elaborierteste Überzeugung  – erkennt: a) Geschichte als die Erinnerung einer Nation („history as a nation’s memory“), b) Geschichte als Erzählung über die Menschheit („history as a story of hu- mankind“), c) Geschichte als Darstellung der Vergangenheit in der Gegenwart („History as an Enactment of the Past in One’s Mind“), d) Geschichte als Studium von Veränderung und Kampf im Laufe der Zeit („history as a study of change and struggle over time“), e) Geschichte als Interpretation der Vergangenheit („history as an interpreta- tion of the past“119). Auf der letzten Stufe sei historisches Denken stark ausgeprägt.120 Die fünf Ka- tegorien werden in der Folge in zwei große bekannte Kategorien zusammenge- fasst: a) Geschichte als Vergangenheit; b) Geschichte als Interpretation der Ver- gangenheit: „The former is characterized by a fragmented or partial understanding of history (i. e., a chronological study of past events, cultures, and people); the latter is char- acterized by a cohesive and sophisticated understanding of history as an interpre- tation of the past.“121 117 Vgl. ebd., S.  172. 118 Yilmaz, Kaya (2008): Social Studies Teachers’ Conceptions of History: Calling on His- toriography. In: The Journal of Educational Research, 101.3, S.  158 – 176, hier S.  165. 119 Ebd., S.  163. 120 Ebd., S.  165. 121 Ebd.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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