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Zusammenhang muss die Frage nach einem möglichen sozial erwünschten Ant-
wortverhalten gestellt werden, Messner/Buff deuten dies auch an.117 Die Studie
kann als ein Hinweis darauf gelesen werden, dass Lehrpersonen und ihr Han-
deln im Unterricht sich nicht ohne weiteres einfach in bestehende Schemata ein-
ordnen lassen.
Yilmaz veröffentlichte im Jahr 2008 eine qualitative Interview-Studie mit
zwölf Lehrpersonen aus den USA und deren Überzeugungen zu Geschichte und
entwickelte davon ausgehend eine Typologie. Obwohl die Studie in einer hoch-
rangigen Zeitschrift publiziert wurde, ist die Arbeit der Forscherin im deutsch-
sprachigen Raum bisher noch kaum auf Resonanz gestoßen. Sie entwickelte aus
qualitativen Interviews fünf Kategorien der Konzeptualisierung von Geschich-
te, wobei sie in der letzten Kategorie die „most sophisticated conception of
history“118 – die elaborierteste Überzeugung – erkennt:
a) Geschichte als die Erinnerung einer Nation („history as a nation’s memory“),
b) Geschichte als Erzählung über die Menschheit („history as a story of hu-
mankind“),
c) Geschichte als Darstellung der Vergangenheit in der Gegenwart („History
as an Enactment of the Past in One’s Mind“),
d) Geschichte als Studium von Veränderung und Kampf im Laufe der Zeit
(„history as a study of change and struggle over time“),
e) Geschichte als Interpretation der Vergangenheit („history as an interpreta-
tion of the past“119).
Auf der letzten Stufe sei historisches Denken stark ausgeprägt.120 Die fünf Ka-
tegorien werden in der Folge in zwei große bekannte Kategorien zusammenge-
fasst: a) Geschichte als Vergangenheit; b) Geschichte als Interpretation der Ver-
gangenheit:
„The former is characterized by a fragmented or partial understanding of history
(i. e., a chronological study of past events, cultures, and people); the latter is char-
acterized by a cohesive and sophisticated understanding of history as an interpre-
tation of the past.“121
117 Vgl. ebd., S.
172.
118 Yilmaz, Kaya (2008): Social Studies Teachers’ Conceptions of History: Calling on His-
toriography. In: The Journal of Educational Research, 101.3, S. 158 – 176, hier S. 165.
119 Ebd., S.
163.
120 Ebd., S.
165.
121 Ebd.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277