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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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114 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichts unterricht Wie weiter oben bereits angesprochen, ist es zu Beginn jeder Erforschung von Überzeugungen im Zusammenhang mit Kompetenzorientierung notwendig zu erheben, was Lehrpersonen darunter verstehen, wenn sie von Kompetenzen im Geschichtsunterricht sprechen. Die Fragen, die aus geschichtsdidaktischer Sicht besonders relevant scheinen, sind, ob die Lehrpersonen ein fachspezifisches (das heißt ein am kompetenzorientierten Lehrplan ausgerichtetes) Kompetenzver- ständnis aufweisen und auf welche Weise Lehrpersonen ihr Verständnis von Kom- petenzen konstruieren. Diesbezügliche Ergebnisse werden in der Folge präsentiert. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch Ergebnis 1: Das Kompetenzverständnis von Lehrpersonen ist großteils fachunspezifisch und orientiert sich kaum an den fachspezifischen Kompetenzen des Lehrplans. Ergebnis 1  – Befund 1: Einige Lehrpersonen erwähnen und offenbaren in den Interviews, dass sie selbst und auch ihre Kolleginnen und Kollegen wenig über Kompetenzorientierung wissen. Um ein fachspezifisches Verständnis von Kompetenzen aufzuweisen, ist es auf- grund einer gewissen Komplexität des FUER-Modells (siehe Kapitel  2.1) not- wendig, über ein relativ detailliertes Wissen zu verfügen und bei dem Modell gut durchzublicken. In den Interviews offenbaren Lehrpersonen demgegenüber al- lerdings, dass sie den Begriff „Kompetenz“ bzw. „Kompetenzorientierung“ häu- fig als „schwammig“, „unklar“ oder „undefiniert“ empfinden. Viele wüssten ei- gentlich nicht, was damit gemeint ist, und unterschiedliche Personen würden unter den Begriffen jeweils andere Dinge verstehen: I-A14_f367: B368: Also, ich habe jetzt auch nicht so eine Ablehnung, weil es für mich zu schwammig ist. Es wäre zu schwammig, dass sie quasi/es weicht ja davor zurück. Lehrperson A7_f, die sich sehr stark für fachspezifische Kompetenzorientierung ausspricht (und in dem Interview auch fachspezifisch argumentiert), findet es 367 Das Kürzel „I-A14_f“ bedeutet, dass es sich um eine Passage aus dem Interview mit ei- ner AHS = Gymnasiallehrperson Nr.  14 handelt, „f“ steht für „feminin“, „m“ steht in der Folge für „maskulin“. 368 Die Abkürzung „B“ steht für „Befragte Person“.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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