Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Seite - 99 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 99 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis

Bild der Seite - 99 -

Bild der Seite - 99 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis

Text der Seite - 99 -

99 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozial erwünschten (Antwort-) Verhaltens In Berichten über geschichtsdidaktische empirische Forschung wurde wieder- holt auf das Problem des sozial erwünschten (Antwort-)Verhaltens aufmerksam gemacht.334 Schon Evans vermutete, dass ihn die Lehrpersonen in den Inter- views möglicherweise beeindrucken wollten: „Perhaps they like to impress inter- viewers, particularly college professors, with the job they are doing.“335 In Deutschland stellte Litten fest, dass sich die von ihr befragten Gymnasiallehr- kräfte bemühten, „nicht den Anschein zu erwecken, die eigene Unterrichtsvor- bereitung durch Schulbücher erleichtern zu wollen“, und mutmaßte, dass diese Haltung den „Appellen aus der normativen Geschichtsdidaktik“ entsprechen würde.336 Das Problem der sozialen Erwünschtheit erkannten auch Voet/De Wever, die dies in ihrer Studie offensiv adressierten: „In order to decrease the chance of teachers responding in a socially desirable way, the interviewer started each session by explaining that he was particularly inter- ested in their personal beliefs about and approach towards the subject and, as such, that there were no right or wrong answers.“337 Da darüber hinaus auch vollkommene Anonymität zugesichert wurde, gehen die Autoren davon aus, dass in den Interviews ein Rahmen geschaffen wurde, „in which teachers could talk freely about their ideas and actions, without fear of ne- gative repercussions“338. In diesem Zusammenhang sind der oben beschriebene Aufbau von Vertrauen und die Offenlegung der Forschungsintention von zent- raler Bedeutung. Weitere in unserer Studie angewandte Strategien, um sozial erwünschtes Antwortverhalten hinsichtlich des potenziell emotional aufgeladenen Konzep- tes der Kompetenzorientierung möglichst hintanzustellen, sollen in der Folge beschrieben werden. Die Debatte um Kompetenzorientierung wurde und wird 334 Vgl. z. B. VanSledright, Bruce/Reddy, Kimberly (2014): Changing Epistemic Beliefs? An  Exploratory Study of Cognition Among Prospective History Teachers. In: Revista Tempo e Argumento, Florianópolis,11, S.  55 – 56. 335 Evans 1990, S.  124. 336 Litten 2017, S.  304. 337 Vgl. Voet/De Wever 2015, S.  60. 338 Ebd.
zurück zum  Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Von PISA nach Wien