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2. Theoretischer Rahmen und
Forschungsfragen
2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekte
und die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008
Der viel zitierte „PISA-Schock“Â
– heftige Reaktionen vonseiten der Öffentlichkeit
und der Politik auf den Befund, dass die Leistungen von SchĂĽlerinnen und SchĂĽ-
lern in Deutschland und Ă–sterreich im internationalen Vergleich nur im Mittel-
feld liegenÂ
– bewirkte nach dem Jahr 2000 eine tiefgreifende Verunsicherung über
die Effektivität des Bildungswesens und führte nach einem systematischen Hin-
terfragen der Grundlagen des schulischen Lernens10 zu einer Wende in der Bil-
dungspolitik. Bildungsstandards, Outputorientierung und Kompetenzen als kon-
textspezifische kognitive Leistungsdispositionen, welche sich auf Anforderungen
in spezifischen Domänen beziehen, wurden zu zentralen Begriffen, die den bil-
dungspolitischen und bildungswissenschaftlichen Gedankenaustausch bestimm-
ten.11 Die berĂĽhmte Klieme-Expertise rief zur Entwicklung nationaler Bildungs-
standards und zur EinfĂĽhrung einer Orientierung an Kompetenzen auf.12 Eine
Definition von Franz Weinert wurde häufig bemüht. Er versteht Kompetenzen als
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkei-
ten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbun-
den motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten,
um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwor-
tungsvoll nutzen zu können“.13
10 Vgl. KĂĽhberger, Christoph (2013a): Einbettung in die geschichtsdidaktische Diskussion. In:
KĂĽhberger, Christoph (Hg.): Geschichte denken. Zum Umgang mit Geschichte und Ver-
gangenheit von SchĂĽler/innen der SekundarstufeÂ
I am Beispiel Spielfilm. Empirische Befun-
deÂ
– Diagnostische ToolsÂ
– Methodische Hinweise. Innsbruck/Wien, S.Â
11 – 25, hier S.Â
20.
11 Vgl. Martens, Matthias (2010): Implizites Wissen und kompetentes Handeln: die empi-
rische Rekonstruktion von Kompetenzen historischen Verstehens im Umgang mit Dar-
stellungen von Geschichte. Göttingen: V&R Unipress.
12 Vgl. Klieme, Eckhard u. a. (2003): Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine
Expertise. VerfĂĽgbar unter: https://www.edudoc.ch/static/web/arbeiten/harmos/develop_
standards_nat_form_d.pdf (aufgerufen am 14.1.2019).
13 Weinert, Franz (2001): Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene
Selbstverständlichkeit. In: Weinert, Franz (Hg.): Leistungsmessungen in Schulen. Wein-
heim: Beltz, S. 17 – 31, hier S. 27 – 28.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- LehrbĂĽcher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277