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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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144 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnisses durch  Lehrpersonen Ergebnis 2: Lehrpersonen konstruieren ihr Verständnis von Kompetenzen ausgehend von unterschiedlichen Quellen  – die meisten davon fördern ein fachunspezifisches Verständnis. Wenn man als Geschichtsdidaktiker im Feld Schule mit Geschichtslehrperso- nen über Kompetenzen im Geschichtsunterricht spricht, geht man prinzipiell davon aus, dass in den Gesprächen über fachspezifische Kompetenzen gespro- chen wird. Es wurde gezeigt, dass dies kaum der Fall war. Es stellt sich nun die Frage, warum Lehrpersonen im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht über- wiegend fachunspezifisch argumentieren bzw. in diesem Zusammenhang, wa- rum die im Lehrplan angeführten fachspezifischen Kompetenzen das Verständ- nis der Lehrpersonen bislang offensichtlich kaum zu prägen imstande waren. So soll in der Folge ausgeführt werden, in welcher Weise Lehrpersonen ihr Ver- ständnis von Kompetenzorientierung konstruieren. In den Daten zeigt sich, dass das Kompetenzverständnis von Geschichts- lehrpersonen ein diffuses Konstrukt darstellt, welches sich aus unterschiedlichen Quellen wie Schulbüchern, vorgegebenen Prüfungsformaten im Zusammen- hang mit der Matura, Operatoren, schulinternen bzw. bildungspolitischen Defi- nitionen und Vorgaben speist. Eine Analyse jener Interviewstellen, in denen deutlich wird, auf welche Weise Lehrpersonen ihr Kompetenzverständnis kons- truieren, führte zur induktiven Entwicklung des folgenden Kategorienschemas: • Kompetenzverständnis durch die „neue Matura“ und das dort geforderte Operatorensystem geprägt • Kompetenzverständnis vom Schulbuch beeinflusst • Kompetenzsystem schulintern definiert • Kompetenzverständnis von anderen Fächern geprägt In der Folge werden die einzelnen Kategorien ausgeführt und mit Befunden und Ankerbeispielen aus den Daten untermauert. Ergebnis 2  – Befund 1: Das Kompetenzverständnis von Geschichtslehrperso- nen ist unter Gymnasiallehrpersonen bisweilen von Erfahrungen mit der „neu- en“ Matura und insbesondere von dem in diesem Zusammenhang geforderten Operatorensystem geprägt („bloomsche Taxonomie“). Viele Lehrpersonen aus dem AHS-Bereich sehen Kompetenzorientierung vor allem im Zusammenhang mit der „neuen Reifeprüfung“, die im Jahr 2011 ein- geführt wurde und im Jahr 2014/2015 das erste Mal durchzuführen war.389 Die 389 Mittnik 2011; Bundesministerium für Bildung und Frauen 2011; Vgl. Pichler 2016;
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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