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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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177 B: Ja, na, teilweise auf hohem Niveau, aber Hauptsache, es ist ein Sudern, ja.  Man sagt, es ist nicht ganz Arsch412, ja. Man sagt nicht, es ist leiwand413 oder super, sondern man muss es immer irgendwie negativ fĂ€rben. Und so ist es auch da. So kann festgehalten werden, dass Kompetenzorientierung offensichtlich ein diskutiertes Thema unter den LehrkrĂ€ften darstellt. In der Folge soll nun einer- seits argumentiert werden, dass die Ablehnung der Kompetenzorientierung in diesem Sinne keine Ablehnung der historischen Kompetenzen darstellt, die ja großteils wenig bekannt zu sein scheinen (siehe die AusfĂŒhrungen zum Ver- stĂ€ndnis von Kompetenzorientierung in diesem Buch). Die Ablehnung ist  – wie das auch aus verschiedenen bereits zitierten Interviewstellen hervorgeht  – stĂ€r- ker eine Reaktion auf atmosphĂ€rische Probleme, die mit der EinfĂŒhrung von Kompetenzorientierung ins Schulsystem generell zusammenhĂ€ngen. In der Fol- ge werden in diesem Sinne einige Befunde vorgestellt. 4.3.1 Zusammenhang zwischen FachspezifitĂ€t und Sympathie Ergebnis 4  – Befund 1: Lehrpersonen der Stichprobe, die dezidiert fachspezi- fisch argumentiert haben, weisen tendenziell eine sehr positive Einstellung zu Kompetenzorientierung auf. Analysiert man die Antworten jener Lehrer/innen der Stichprobe, die dezidiert in- nerhalb des fachspezifischen Denkmodells argumentierten, fĂ€llt die große Zustim- mung auf, welche Kompetenzorientierung unter diesen Lehrpersonen genießt. Keine dieser LehrkrĂ€fte ließ sehr negative und mehr als die HĂ€lfte ließ sehr posi- tive Einstellungen hinsichtlich Kompetenzorientierung erkennen. Dies macht deutlich, dass die zahlreichen oben angefĂŒhrten, bisweilen pointiert negativen Aus- sagen hinsichtlich Kompetenzorientierung allesamt von Lehrpersonen getĂ€tigt wurden, welche kein fachspezifisches VerstĂ€ndnis im Zusammenhang mit Kom- petenzen aufwiesen (!). Aus diesem doch erstaunlichen Befund lĂ€sst sich die Hy- pothese generieren, dass ein ausgeprĂ€gtes fachspezifisches VerstĂ€ndnis von Kom- petenzorientierung und Sympathie gegenĂŒber dem Konzept direkt proportional zueinander stehen. Es wĂ€re ein interessantes Unterfangen, die ReprĂ€sentativitĂ€t dieses Befundes anhand einer grĂ¶ĂŸeren Stichprobe quantitativ zu untersuchen. In der Folge wird ausgefĂŒhrt, auf welche Weise Lehrpersonen, bei denen sich ein fachspezifisches, am kompetenzorientierten Lehrplan ausgerichtetes 412 Umgangssprachlich fĂŒr: „Es ist kein vollkommener Schwachsinn.“ 413 Umgangssprachlich fĂŒr „toll“.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂŒcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂŒnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 KompetenzverstÀndnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des KompetenzverstÀndnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale NĂ€he bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ÜberprĂŒfung der IntercoderĂŒbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂŒber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen FachspezifitÀt und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrÀngen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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