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B: Ja, na, teilweise auf hohem Niveau, aber Hauptsache, es ist ein Sudern,
ja. Man sagt, es ist nicht ganz Arsch412, ja. Man sagt nicht, es ist leiwand413
oder super, sondern man muss es immer irgendwie negativ fÀrben. Und so ist es
auch da.
So kann festgehalten werden, dass Kompetenzorientierung offensichtlich ein
diskutiertes Thema unter den LehrkrÀften darstellt. In der Folge soll nun einer-
seits argumentiert werden, dass die Ablehnung der Kompetenzorientierung in
diesem Sinne keine Ablehnung der historischen Kompetenzen darstellt, die ja
groĂteils wenig bekannt zu sein scheinen (siehe die AusfĂŒhrungen zum Ver-
stĂ€ndnis von Kompetenzorientierung in diesem Buch). Die Ablehnung istÂ
â wie
das auch aus verschiedenen bereits zitierten Interviewstellen hervorgeht â stĂ€r-
ker eine Reaktion auf atmosphĂ€rische Probleme, die mit der EinfĂŒhrung von
Kompetenzorientierung ins Schulsystem generell zusammenhÀngen. In der Fol-
ge werden in diesem Sinne einige Befunde vorgestellt.
4.3.1 Zusammenhang zwischen FachspezifitÀt und Sympathie
Ergebnis 4Â â Befund 1: Lehrpersonen der Stichprobe, die dezidiert fachspezi-
fisch argumentiert haben, weisen tendenziell eine sehr positive Einstellung zu
Kompetenzorientierung auf.
Analysiert man die Antworten jener Lehrer/innen der Stichprobe, die dezidiert in-
nerhalb des fachspezifischen Denkmodells argumentierten, fĂ€llt die groĂe Zustim-
mung auf, welche Kompetenzorientierung unter diesen Lehrpersonen genieĂt.
Keine dieser LehrkrÀfte lieà sehr negative und mehr als die HÀlfte lieà sehr posi-
tive Einstellungen hinsichtlich Kompetenzorientierung erkennen. Dies macht
deutlich, dass die zahlreichen oben angefĂŒhrten, bisweilen pointiert negativen Aus-
sagen hinsichtlich Kompetenzorientierung allesamt von Lehrpersonen getÀtigt
wurden, welche kein fachspezifisches VerstÀndnis im Zusammenhang mit Kom-
petenzen aufwiesen (!). Aus diesem doch erstaunlichen Befund lÀsst sich die Hy-
pothese generieren, dass ein ausgeprÀgtes fachspezifisches VerstÀndnis von Kom-
petenzorientierung und Sympathie gegenĂŒber dem Konzept direkt proportional
zueinander stehen. Es wÀre ein interessantes Unterfangen, die ReprÀsentativitÀt
dieses Befundes anhand einer gröĂeren Stichprobe quantitativ zu untersuchen.
In der Folge wird ausgefĂŒhrt, auf welche Weise Lehrpersonen, bei denen
sich ein fachspezifisches, am kompetenzorientierten Lehrplan ausgerichtetes
412 Umgangssprachlich fĂŒr: âEs ist kein vollkommener Schwachsinn.â
413 Umgangssprachlich fĂŒr âtollâ.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- LehrbĂŒcher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277