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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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191 wir gerade die kompetenzorientierte Matura auf Schiene zu bringen, das ha- ben sie bei uns an der Schule eh noch nicht geschafft alle […]. Und es geht viel zu schnell, und darum lehnen sie es ab, was ich auch verstehe. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock Ergebnis 4  – Befund 4: Die Einführung der Kompetenzorientierung wurde un- ter (Geschichts-)Lehrpersonen als Kritik an ihrer bisherigen Praxis verstanden, insofern als sie im Zusammenhang mit PISA steht. Es ist bereits in einigen referierten Stellen aus den Interviews durchgeklungen, dass manche in der Einführung der Kompetenzorientierung in das Bildungssys- tem eine generelle Kritik an der bisherigen „Performance der Lehrer“ erkannten. Dies soll nun weiter vertieft werden. Wie einleitend ausgeführt, wurde Kompe- tenzorientierung im deutschsprachigen Raum als Reaktion auf nicht zufrieden- stellende Ergebnisse bei den PISA-Testungen implementiert. Der Begriff „PISA- Schock“ steht damit im Zusammenhang und wurde in Anlehnung an den vielzitierten „Sputnik-Schock“ geprägt. Der Start des ersten künstlichen Erdsa- telliten durch die Sowjetunion im Jahr 1957 hatte eine Verunsicherung in den Bildungssystemen der USA zur Folge und führte zu weitreichenden Änderun- gen in den dortigen Bildungs- und Lehrplänen. Durch eine stärkere Wissen- schaftsorientierung vor allem in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern sollte der „Rückstand“ gegenüber der Sowjetunion aufgeholt werden. Äquivalent dazu bewirkte auch der „PISA-Schock“ nach 2000 eine tiefgreifende Verunsi- cherung hinsichtlich der Effektivität des Bildungswesens im deutschsprachigen Raum, der in weiterer Folge zur Einführung von Kompetenzorientierung führ- te (siehe Kapitel  2.1). Im Zuge des PISA-Schocks waren bald „die Lehrer“ als jene ausgeforscht, die für die vermeintliche Bildungsmisere die Verantwortung tragen, wie das in einem Artikel in der „Zeit online“ am 27.6.2002 auf den Punkt gebracht wurde: „Schuld war nur der Lehrer. Ob Pisa-Schock, Rechtsradikalismus oder Ellenbo- genmentalität  – unsere Pauker müssen für alles den Kopf hinhalten“421. Da die Kompetenzorientierung mit PISA in Verbindung steht und PISA mit „der 421 Lenzen, Dieter (2017): Schuld war nur der Lehrer. Ob Pisa-Schock, Rechtsradikalismus oder Ellenbogenmentalität  – unsere Pauker müssen für alles den Kopf hinhalten. Online unter: http://www.zeit.de/2002/27/Schuld_war_nur_der_Lehrer (zuletzt aufgerufen am 18.1.19).
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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