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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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77 3. Forschungsdesign und Methode 3.1 Empirische Zugangsweise Innerhalb der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik steht seit Jahrzehnten die Erkenntnis im Raum, dass Theorien über das Lernen und Lehren von Geschich- te bisweilen aus theoretischer Entfernung aufgestellt wurden und die dahinter liegende soziale Realität noch zu wenig empirisch erforscht ist.260 Die deutsch- sprachige Geschichtsdidaktik hat sich in den letzten Jahrzehnten daher zuneh- mend stärker empirisch aufgestellt.261 Eine zentrale Aufgabe empirischer For- schung ist  – innerhalb der beiden erkenntnistheoretischen Grundhaltungen des qualitativen und quantitativen Paradigmas262  – das Aufstellen von Theorien bzw. theoretischen Annahmen über die Realität und die Überprüfung derselben an- hand dieser Realität, wodurch ein Erkenntnisgewinn erzielt werden soll. Wäh- rend quantitative Designs messen und „erklären“, will qualitative Forschung er- fassen und „verstehen“, was in einem bestimmten Feld passiert und warum263  – das Ziel der Forschung innerhalb des qualitativen Paradigmas besteht im Verstehen menschlichen Verhaltens.264 Es geht darum, möglichst weitgehend zu verstehen, das Verstandene anderen mitzuteilen und für diese überprüfbar zu machen. 260 Vgl. Günther-Arndt/Sauer 2006; von Borries 2008, S.  241; Handro/Schönemann 2006, S.  5. 261 Vgl. Barricelli, Michele (2014): Geschichtsdidaktik nach Pisa  – Bilanz und Perspekti- ven. Zum Jubiläum: Die Weisheit der Zahl und die Gründe des Erzählens. In: Sauer, Michael u. a. (Hg.): Geschichtslernen in biographischer Perspektive. Nachhaltigkeit  – Entwicklung  – Generationendifferenz. Göttingen: V&R unipress, S.  365 – 384, hier S.  370. 262 Seit dem Werk: Kuhn, Thomas (1962): The structure of scientific revolutions. Chicago IL: University Press werden innerhalb einer Philosophie des Erkennens diese beiden pa- radigmatischen Erkenntnis- und Forschungspositionen mit einer jeweils ausdifferenzier- ten Theorietradition unterschieden. 263 Die beiden deutschen Begriffe „erklären“ und „verstehen“ gingen im Übrigen auch in die internationale Literatur ein und werden in dieser auch in Deutsch verwendet. Vgl. z. B. Fishman, Joshua A. (2010): Theoretical and historical perspectives on researching the so- ciology of language and education. In: King, Kendall/Hornberger, Nancy (Hg.): Research methods in language and education. Encyclopedia of language and education 10. New York: Springer, S.  3 – 15, hier S.  11; Riazi, Mehdi/Candlin, Christopher (2014): Mixed- methods research in language teaching and learning: Opportunities, issues and challen- ges. In: Lang. Teach. 47.2, S.  135 – 173, hier S.  137. 264 Vgl. Raithel, Jürgen (2008): Quantitative Forschung. Ein Praxiskurs. 2.  Auflage. Wies- baden: Verlag für Sozialwissenschaften, S.  11.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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