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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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173 Während die männlichen Interviewpartner der Kompetenzorientierung über- wiegend positiv gegenüberstehen (70 % sehr positiv oder eher positiv), zeigt sich bei den weiblichen Interviewpartnerinnen ein anderes Bild. Diese stehen der Kompetenzorientierung sogar überwiegend negativ gegenüber (55 % sehr nega- tiv oder negativ). Über ein Viertel der interviewten weiblichen Lehrpersonen zeigt in den Interviews sogar sehr negative Einstellungen hinsichtlich Kompe- tenzorientierung. Es wäre interessant zu prüfen, ob sich auch in einer repräsen- tativen Stichprobe geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen und ob die Ten- denz ähnlich ist wie bei den interviewten Lehrpersonen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Warum wird Kompetenz- orientierung trotz einer offensichtlich positiven Grundstimmung von einem be- trächtlichen Teil der interviewten Lehrpersonen abgelehnt? Pichler führte mit österreichischen Lehrpersonen, die positive Zugänge zu Kompetenzorientierung aufwiesen, genauere Untersuchungen durch. Hier soll nun die Gruppe jener, die Kompetenzorientierung ablehnen oder Vorbehalte gegenüber dem Konzept er- kennen lassen, einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Dies soll dazu beitragen, solche Lehrpersonen besser zu verstehen und Wege zu eruieren, wie die historische Kompetenzorientierung unter Lehrpersonen mit Vorbehalten besser positioniert werden kann. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierung verstehen Obwohl in den Interviews positive Zugänge zu dem, was Lehrpersonen unter Kompetenzorientierung verstehen, dominieren, zeigt sich, dass (sehr) negative Einstellungen  – bisweilen auch Wut und radikale Ablehnung  – unter einem be- trächtlichen Teil der Lehrpersonen vorhanden sind. Für dieses Kapitel wurden vor allem die Interviews von Lehrpersonen mit negativen Einstellungen vertieft, um die Probleme zu identifizieren und Vorbehalte besser zu verstehen. Dazu sei eingangs das in diesem Zusammenhang zentrale Ergebnis vorgestellt, um dieses in der Folge mit Befunden und umfangreichen Zitaten aus den Interviewtexten zu untermauern. Ergebnis 4: Vorbehalte gegenüber (historischer) Kompetenzorientierung sind weniger eine Ablehnung des historischen Denkens. Der Ruf des unspezifischen Konstruktes historische Kompetenz ist vielmehr von fachfremden Diskursen beschädigt. Was sagen die Lehrpersonen in den Interviews generell zum Thema der Ableh- nung von Kompetenzorientierung innerhalb der Lehrer/innenschaft? In den fol-
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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