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2.3 Forschungsfragen
Innerhalb der dargelegten Systematisierung werden in der vorliegenden Studie
folgende zentrale Forschungsfragen behandelt:
1. Welche Rolle spielen Kompetenzen historischen Denkens acht Jahre nach
Einführung des fachspezifisch kompetenzorientierten Lehrplans in Öster-
reich im Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung in
den berufsbezogenen Überzeugungen von Geschichtslehrpersonen?
2. Welches Kompetenzverständnis weisen Lehrpersonen auf, wenn sie über
Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht sprechen?
3. Wodurch speisen Lehrpersonen ihr Kompetenzverständnis und welche Rol-
le spielt der fachspezifisch kompetenzorientierte Lehrplan in diesem Zu-
sammenhang?
4. Welche Überzeugungen und Einstellungen hinsichtlich der fachspezifi-
schen Kompetenzorientierung existieren unter Lehrpersonen? Gibt es dies-
bezüglich Vorbehalte? Wenn ja, wie werden diese begründet?
Synthetisierende Forschungsfrage
5. Auf welche Weise können die in dieser Studie hervorgebrachten Ergebnis-
se für die Praxis des Geschichtsunterrichts in Österreich und zur Steigerung
eines qualitativ hochwertigen auf historischem Denken basierenden Ge-
schichtsunterrichts genutzt werden?
Um die übergeordnete Forschungsfrage 1 zu beantworten, ist es notwendig zu
gewährleisten, dass unterschiedliche Konzeptionen von historischer Kompe-
tenzorientierung, die möglicherweise im Feld anzutreffen sind, nicht als eine
Einheit aufgefasst werden und auf diese Weise die Ergebnisse verzerrt werden.
Daher ist es in einem ersten Schritt notwendig, die Frage danach zu stellen, was
Lehrpersonen grundsätzlich darunter verstehen, wenn von „Kompetenzen im
Zusammenhang mit Geschichtsunterricht“ die Rede ist (Forschungsfrage 2).
Für die Interpretation der Interviewtexte (aber auch für die Interpretation der
Ergebnisse von quantitativen Studien zu Kompetenzorientierung) ist es notwen-
dig, herauszuarbeiten, zu welchem Grad sich das Verständnis eines zentralen
Konstruktes vonseiten der interviewten Personen mit dem Verständnis der For-
scher deckt. Thünemann zufolge haben „subjektive Lehrertheorien guten Ge-
schichtsunterrichts einen harten fachspezifischen Kern […], der jedoch durch
allgemeinpädagogische Kognitionen überlagert ist“78. Andere geschichtsdidak-
tische Studien geben punktuelle Hinweise darauf, dass im Zusammenhang mit
78 Thünemann, Holger (2012): Ganz, ganz historisch gedacht. Merkmale guten Geschichts-
unterrichts aus Lehrerperspektive. In: Meyer-Hamme, Johannes/Thünemann, Holger/
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277