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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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68 benbasierter oder Projektförmiger daherkommen, wobei auch hier zu vermuten ist, dass eher geöffnete Formen gewählt werden.“211 Nitsche sieht einen Unter- richt, der in dieser Weise geführt wird, als einen auf historisches Denken ausge- richteten Unterricht. Von dieser Systematik ausgehend, beschreibt er eine Fallstudie, welche als eine Pilotierung im Rahmen der Dissertation entstanden ist. Mithilfe eines Leit- fadeninterviews sollten dabei sowohl geschichtstheoretische als auch geschichts- didaktische Überzeugungen erhoben werden. Geschichtstheoretische Überzeu- gungen werden in den Interviews mit der Frage „Wie erklären Sie Schüler/innen den Begriff Geschichte und wie gearbeitet wird, um an Erkenntnisse zu kom- men?“212 erhoben, geschichtsdidaktische Überzeugungen mit den Fragen: • Was ist Ihnen in der Unterrichtspraxis wichtig? • Worauf legen Sie beim Umgang mit Schüler/innen Wert? Können Sie sich an ein Beispiel zur Illustration erinnern? • Was sollten Schüler/innen aus Ihrem Unterricht mitnehmen, wenn Sie die Klasse abgeben? • Erklären Sie, was Ihnen im Geschichtsunterricht wichtig ist. • Worauf achten Sie bei der Stundengestaltung? Warum? • Was ist für Sie eine gelungene Stunde? Können Sie sich an ein Beispiel zur Illustration erinnern?“ Die geschichtstheoretischen Überzeugungen der untersuchten Lehrperson be- zeichnete Nitsche als „narrativ-konstruktivistische mit positivistischen Ein schü- ben“213. Die geschichtsdidaktischen Überzeugungen waren tendenziell indivi- dual-konstruktivistisch, „die durch die Rahmenanforderungen in sozial-konst- ruktivistische kippen“214. Nachdem die Überzeugungen der Lehrperson erhoben wurden, beobachtete Nitsche eine Stunde dieses Lehrers, welche dann allerdings als „erarbeitender Geschichtsunterricht“ und damit als weitgehend transmissiv kategorisiert wurde. Die Frage nach dem Einfluss der geschichtstheoretischen und geschichtsdidaktischen Überzeugungen auf den konkreten Unterricht resü- miert Nitsche: „Insgesamt zeigen sich qualitative Einflüsse der Überzeugungen, auch wenn sich diese nicht ganz eindeutig gestalten.“215 Nitsche stellt im Jahr 2017 einige weitere Aspekte des Forschungsprojektes dar und beschreibt, wie die von ihm verwendeten Fragebögen zu geschichtsthe- 211 Ebd., S.  179. 212 Ebd., S.  181. 213 Ebd., S.  185 – 186. 214 Ebd., S.  187. 215 Ebd., S.  195.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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