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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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83 nen, die nicht als Datenlieferanten gesehen wurden, sondern als Subjekt selbst das Gespräch bestimmten. Es wurde darauf geachtet, dass der Interviewleitfaden nicht einfach Punkt für Punkt abgearbeitet wird. Wenn die Lehrpersonen ein Thema aufbrachten, das im Leitfaden zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen war, wurde es aufgegriffen. Dabei sind die Relevanzsysteme der Befragten von Bedeutung (Prinzip der Relevanzsysteme der Betroffenen). Im Sinne des Prin- zips der Offenheit war der Forscher auch für unerwartete Informationen zu- gänglich (Prinzip der Flexibilität). Dabei achtete der Interviewer stets darauf, sich an das kommunikative Regelsystem der Befragten anzupassen (Prinzip der Kommunikativität)  – das heißt die „Sprache der Lehrpersonen“ zu sprechen. Dies machte es möglich, dass Deutungs- und Handlungsmuster der Befragten, welche sich im Prozess des Interviews entwickeln, ermittelt wurden (Prinzip der Prozesshaftigkeit). Der Forschungsprozess wurde geprägt von den drei folgenden von Kaiser beschriebenen Gütekriterien für Experteninterviews:296 1. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit der Verfahren der Datenerhebung und Datenauswertung. Um die intersubjektive Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird der Prozess der Datenerhebung, -analyse und -interpretation dokumentiert und so weit of- fengelegt werden, dass Dritte die einzelnen Schritte der Vorgehensweise erken- nen und beurteilen können. Dies betrifft im vorliegenden Fall die Beschreibung der Art und Weise der Rekrutierung der Interviewpartner/innen und der Kon- taktaufnahme mit dem Feld, die Offenlegung des Leitfadens, die Beschreibung der Interviewsituation und die Darstellung der Datenanalyse und der Auswer- tungsmethoden. 2. Prinzip der theoriegeleiteten Vorgangsweise. In den Interviews und der Analyse der Daten wurde an bereits vorhandenes the- oretisches Vorwissen über den Untersuchungsgegenstand angeknüpft.297 Die Ergebnisse der eigenen Analyse werden abschließend wieder auf dieses Vorwis- sen bezogen298, indem sie im Lichte der geschichtsdidaktischen und bildungs- wissenschaftlichen Literatur reflektiert werden. In der Literaturübersicht, aber 296 Vgl. Kaiser, Robert (2014): Qualitative Experteninterviews. Konzeptionelle Grundlagen und praktische Durchführung. Wiesbaden: Springer, S.  6 – 9. 297 Vgl. dazu auch ausführlich Kelle, Udo/Kluge, Susann (2010): Vom Einzelfall zum Typus. Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer, S.  40. 298 Vgl. Gläser, Jochen/Laudel, Grit (2004): Experteninterviews und qualitative Inhalts- analyse als Instrumente rekonstruierender Untersuchungen. Wiesbaden: Springer, S.  28.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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