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nen, die nicht als Datenlieferanten gesehen wurden, sondern als Subjekt selbst
das Gespräch bestimmten. Es wurde darauf geachtet, dass der Interviewleitfaden
nicht einfach Punkt fĂĽr Punkt abgearbeitet wird. Wenn die Lehrpersonen ein
Thema aufbrachten, das im Leitfaden zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen
war, wurde es aufgegriffen. Dabei sind die Relevanzsysteme der Befragten von
Bedeutung (Prinzip der Relevanzsysteme der Betroffenen). Im Sinne des Prin-
zips der Offenheit war der Forscher auch fĂĽr unerwartete Informationen zu-
gänglich (Prinzip der Flexibilität). Dabei achtete der Interviewer stets darauf,
sich an das kommunikative Regelsystem der Befragten anzupassen (Prinzip der
Kommunikativität) – das heißt die „Sprache der Lehrpersonen“ zu sprechen.
Dies machte es möglich, dass Deutungs- und Handlungsmuster der Befragten,
welche sich im Prozess des Interviews entwickeln, ermittelt wurden (Prinzip der
Prozesshaftigkeit).
Der Forschungsprozess wurde geprägt von den drei folgenden von Kaiser
beschriebenen GĂĽtekriterien fĂĽr Experteninterviews:296
1. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit der Verfahren der Datenerhebung und
Datenauswertung.
Um die intersubjektive Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird der Prozess
der Datenerhebung, -analyse und -interpretation dokumentiert und so weit of-
fengelegt werden, dass Dritte die einzelnen Schritte der Vorgehensweise erken-
nen und beurteilen können. Dies betrifft im vorliegenden Fall die Beschreibung
der Art und Weise der Rekrutierung der Interviewpartner/innen und der Kon-
taktaufnahme mit dem Feld, die Offenlegung des Leitfadens, die Beschreibung
der Interviewsituation und die Darstellung der Datenanalyse und der Auswer-
tungsmethoden.
2. Prinzip der theoriegeleiteten Vorgangsweise.
In den Interviews und der Analyse der Daten wurde an bereits vorhandenes the-
oretisches Vorwissen ĂĽber den Untersuchungsgegenstand angeknĂĽpft.297 Die
Ergebnisse der eigenen Analyse werden abschlieĂźend wieder auf dieses Vorwis-
sen bezogen298, indem sie im Lichte der geschichtsdidaktischen und bildungs-
wissenschaftlichen Literatur reflektiert werden. In der LiteraturĂĽbersicht, aber
296 Vgl. Kaiser, Robert (2014): Qualitative Experteninterviews. Konzeptionelle Grundlagen
und praktische Durchführung. Wiesbaden: Springer, S. 6 – 9.
297 Vgl. dazu auch ausfĂĽhrlich Kelle, Udo/Kluge, Susann (2010): Vom Einzelfall zum Typus.
Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Wiesbaden:
Springer, S. 40.
298 Vgl. Gläser, Jochen/Laudel, Grit (2004): Experteninterviews und qualitative Inhalts-
analyse als Instrumente rekonstruierender Untersuchungen. Wiesbaden: Springer, S.Â
28.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277