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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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118 I-N1_f: I: Sonst irgendwelche Kompetenzen im Geschichtsunterricht, die Ihnen wichtig sind? B: Wahrscheinlich Hunderte und Tausende, und ich kann es jetzt nicht benen- nen. Lehrperson N19_m sieht es als Problem, dass Lehrer/innen sich manchmal be- sonders stark gegen Kompetenzorientierung aussprechen, wenn sie unklare Vor- stellungen über das Konzept haben und belegt dies mit der eigenen Erfahrung: I-N19_m: I: Warum glauben Sie, dass viele Lehrer dem eher negativ gegen- überstehen? B: Ich glaube, viele haben sich wahrscheinlich einfach noch nicht damit beschäftigt, nehme ich einmal an, weiß ich nicht, ja. In der Ausbildung wurde es uns ein bisschen öfter vermittelt. Und alles, was einem länger einmal vorgestellt wird und mit dem man sich dann im Detail beschäftigt, steht/bin ja auch zuerst kritisch dem gegenübergestanden, habe mir gedacht: Oh Gott, die Kompetenz von, ich weiß nicht, Fenster aufmachen, Tür zumachen und so, also hunderttau- send Kompetenzen. Durch eine nähere Beschäftigung mit fachspezifischer Kompetenzorientierung hat sich die Einstellung dieser Lehrperson allerdings massiv geändert: I-N19_m: Dann geht man einen Schritt zurück, also ich bin einen Schritt zurückgegangen, habe mir gedacht, na ja wurscht370, jetzt schaue ich es mir ein- mal genauer an. Und wenn man es sich genauer anschaut, sieht man schon, da steckt schon was dahinter, das sind schon gute Ideen, die da halt in gewisse Wor- te gegossen worden sind und in eine Excel-Tabelle oder so, ja. Aber man muss das halt wieder aufbrechen und für sich das herausnehmen, was Sinn macht. Dann finde ich die Kompetenzen super. Aber wenn ich natürlich jetzt als, wenn ich mir vorstelle, ich bin ein Lehrer, der 30 Jahre lang im Beruf steht, plötzlich legt mir jemand so eine Excel-Tabelle hin und sagt: Ja, das sind jetzt unsere Kompetenzen, nach dem unterrichten wir jetzt, dann wird er sagen: Wäh, mag ich nicht. […] Und es war auch etwas, die Kompetenzen waren auch etwas, was mir nicht gleich in den Kram gepasst hat, aber ich muss einfach sagen, ich habe auch noch nicht ge- 370 umgangssprachlich für: „egal“
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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