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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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124 Eine Lehrperson hat den Begriff De-Konstruktionskompetenz377 erwähnt, allerdings erst, nachdem der Begriff vom Interviewer ausgesprochen wurde. In diesem Fall spricht die befragte Person von einer „Reproduktionskompetenz“, die es im Sinne des österreichischen Kompetenzmodells nicht gibt, worauf der Interviewer den Begriff „Dekonstruktionskompetenz“ erwähnt: I-A14_f: I: Also, ich meine, es gibt schon so Kompetenzmodelle, die histo- rischen Kompetenzmodelle, wo es ganz genau steht, was man unter welcher Kompetenz versteht. B: Also diese Reproduktionskompetenz/ I: Nein, das ist eine historische Methodenkompetenz, das ist Dekonstruk- tionskompetenz.378 […] B: Nein, diese Kompetenzen, die Begriffe, die du jetzt nennst, die kennen wir, weil wir die Maturafragen, quasi in die Richtung ja zusammenstellen muss. […] das passt halt bei mir jetzt rein in diese Dekonstruktionskompetenz. Ansonsten gibt es zum Begriff „Dekonstruktionskompetenz“ keine Fundstelle in den Interviewprotokollen. Der Begriff „Re-Konstruktionskompetenz“ wurde in den Interviews nicht erwähnt. Historische De- und Re-Konstruktionskompe- tenzen gehören im Sinne des FUER-Modells zur historischen Methodenkom- petenz. Für den Begriff „Methodenkompetenz“ gibt es vier Fundstellen in allen Texten. Zweimal wurde damit eine Kompetenz innerhalb des fachspezifischen Modells beschrieben  – wie sich an anderen Stellen in den Interviews zeigt, dach- ten die Lehrpersonen N3_m und A7_f fachspezifisch. Lehrperson N3_m stellt sich die Frage, ob Methodenkompetenz schon in der Sekundarstufe  I wichtig sei, und verneint es tendenziell: 377 Anmerkung: In der Geschichtsdidaktik sprechen wir von De-Konstruktionskompetenz und verwenden dabei einen Bindestrich, um die entsrpchende Kompetenz von Dekon- struktion im Sinne des Dekonstruktivismus abzugrenzen. In den Interviewtranskripten ist der Bindestrich nicht vorhanden. Damit der vorliegende Text den Analyseprozess kor- rekt beschreiben kann, wird in diesem Kapitel „De-Konstruktion“ teilweise mit und an- dere Male ohne Bindestrich geschrieben. 378 Selbstkritisch sei hier anzumerken, dass eine solche Art von Belehrung in einem Exper- teninterview keine empfohlene Vorgangsweise ist, da die Rolle, die der Interviewer der befragten Person zuteilt, jene des Experten ist und der Interviewer selbst die Rolle eines Co-Experten einnimmt.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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