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Der Begriff „Fragekom“ wurde in den Interviews fünf Mal erwähnt. In der fol-
genden Textstelle ist nicht ersichtlich, in welchem Zusammenhang der Begriff
gestellt wird, auch wenn der größere Kontext in Betracht gezogen wird. Die
Lehrperson hat zuvor davon gesprochen, dass in ihrer Lehrer/innenausbildung
an der Universität keine umfangreichen Einblicke in die historische Kompe-
tenzorientierung angeboten wurden. Das Thema Kompetenzorientierung hätten
sie nur „einmal überflogen auf so einem A4“:
I-A18_f: So ein bisschen einen kritisch befördern, was eigentlich von uns
verlangt wird, dass wir dann, was wir dann können, ja, und Urteilsvermögen
und weiĂź ich und Fragekompetenzen und das und das und das. Ja, ist lustig.
FĂĽr die Lehrperson N14_f ist die Entwicklung von Fragekompetenzen das lei-
tende Prinzip im Unterricht. Diese Lehrperson ist auch in der Lehrer/innenbil-
dung tätig und betreut Studierende, bei denen sie ein Bewusstsein über die
Wichtigkeit der Entwicklung von Fragekompetenzen zu etablieren versucht:
I-N14_f: I: Sie lesen die Quellentexte den SchĂĽlern vor?
B: Ja, ja ich lese sie vor und das gefällt ihnen immer und sie sagen: Sie lesen
das so schön vor! Bitte lesen Sie wieder und das mache ich natürlich gerne.
Und da sitzen wir dann auch entspannt und das gefällt den Kindern wirk-
lich sehr gut, und dann sage ich aber, versuche ich also die historische Kompe-
tenz der Kinder zu fördern, indem sie Fragen entwickeln, ja, das heißt, die Ge-
schichte ist ja eine Antwort eigentlich auf die Fragen der Vergangenheit. So
sehe ich das und die Kinder sollen also die Fragekompetenz entwickeln, dass
sie also dann viele Fragen stellen oder Bilder interpretieren und den Text
auch interpretieren.
[…]
I: Mhm. Wenn Sie so an Ihren eigenen Unterricht denken, wĂĽrden Sie sa-
gen, es gibt so ein Prinzip, ein leitendes Prinzip, das Sie immer versuchen
durchzuziehen oder immer in Ihrem Unterricht zu verwirklichen?
B: Ja, also wie gesagt, die historische Fragekompetenz und die politischen
Kompetenzen zu fördern ist mir in jeder Stunde sehr, sehr wichtig. Das
möchte ich wirklich in jeder Stunde beachten und auch, gebe ich auch den
Studierenden weiter.
Auch für Lehrperson N24_f ist die Fragekompetenz zentral – sie sollte ihrer
Meinung nach sogar an „erster Stelle stehen“:
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277