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B: Na ja, wenn man es nützt als Leser. Es bereichert die Lesermotivation
vielleicht ein bisschen, die Lesekompetenz der Schüler. Also, ich wundere mich
oft so, wenn wir durchlesen, dass wirklich kaum/also, sie können schon le-
sen, aber sie verstehen den Text nicht.
I-A3_f: B: Dann haben wir ja viel auch so Aktivitäten drin, also ich finde,
manchen das ja auch schon sehr schön, manche Schulbücher. Die haben ja
wirklich schon, einfach auch sehr abwechslungsreich. Auch dann die Lese-
kompetenz, da sehe ich dann als Deutschlehrer immer, ah ja, das soll jetzt
auch gleichzeitig die Lesekompetenz schulen. Das ist ja sehr nett gemacht.
Und dann ist es auch sehr hilfreich. Also es ist dann auch hilfreich, weil ich
nicht jedes Arbeitsblatt kopieren muss. Sondern einfach das Buch nehmen
kann und dann Sachen nachschauen.
Die Notwendigkeit der Betonung der Lesekompetenz wird in den NMSen
durch Erfahrungen in der Praxis mit ungenügenden Lesefähigkeiten der Schü-
ler/innen begründet:
I-N6_f: B: Man muss! Wir müssen das machen, wir müssen es machen, wir
müssen das Schulbuch sehr, sehr einbinden, diese Lesekompetenz – ich will
jetzt gar nicht einmal sagen – zu fördern. Bei manchen Kindern muss ja
überhaupt erst der Grundstein gelegt werden.
I: Mmh, sehr interessant.
B: Ja, sie haben zwar alle vier Jahre Volksschule also hinter sich. Aber bei vie-
len Kindern ist es mit dem Lesen nicht sehr weit her, ja.
Dass es in Bezug auf die Lesekompetenz Verständnisschwierigkeiten gibt, liegt
möglicherweise an den unterschiedlichen Kompetenzkonzeptionen, denen Leh-
rer/innen begegnen, und dem damit im Zusammenhang stehenden Verwir-
rungspotenzial. Dies manifestiert sich in folgender Interviewaussage:
I-N18_f: Und wir haben, ja, das ist die Lesekompetenz, also die Schüler sol-
len aus verschiedenen Textsorten, glaube ich, erkennen können, unterschei-
den können und auch selber, was sollen sie kennen? Auswendig weiß ich es nicht
jetzt, ad hoc. Aber sie sollen, glaube ich, einen Brief, einen Bericht und noch
irgendwas verfassen können, ja.
Unter Lesekompetenz werden bisweilen auch fachspezifische Akte wie das In-
terpretieren von Bildern oder das Stellen historischer Fragen subsumiert
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277