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Frage danach, was Lehrperson A13_m mit dem Begriff „Kompetenzorientie-
rung“ verbindet, wurde schnell mit der „neuen Matura“ beantwortet. Bei Lehr-
person A4_m war dies ähnlich – ausgehend von der Art und Weise, wie die
Matura fragen erstellt werden sollen, geht sie davon aus, dass Reproduktion,
Transfer und Reflexion drei Kompetenzen390 darstellen:
I-A4_m: I: Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort Kompetenz-
orientierung hören?
B: Also die neue ReifeprĂĽfung ist ganz klar danach ausgerichtet, es gibt bei
der Geschichtsmatura – ich werde mich jetzt im Anschluss an unser Gespräch
an den Computer setzen und die Maturafragen noch einmal revidieren und
auffrischen. Da gibt es diese drei Kompetenzen: Reproduktion, Transfer und Re-
flexion. Völlig in Ordnung. Ich muss zuerst eine historische Quelle oder Fak-
ten wiedergeben können mit eigenen Worten, Reproduktion. Das kann aber
auch ein Gemälde sein, das können die Symbole oder die Details eines Ge-
mäldes sein oder eines Briefes oder einer Landkarte. Dann wird der Trans-
fer hergestellt, das habe ich vorhin an dem Beispiel der Kanzler, der Regie-
rungschef in verschiedenen Ländern oder Monarchieformen oder überhaupt
Herrschaftsformen, ja, aber wo gibt es das auch? Das ist ganz wichtig, dass
man Geschichte lernt, dass es nicht nur diesen einen Vorgang oder diese eine
Situation gibt, sondern dass es die ähnliche Form auch woanders gibt. Es
gibt ja nicht nur ein Kaiserreich bei den Römern und den Habsburgern, es
gibt ja auch ein Chinesisches Kaiserreich. Und um die Mongolen oder
Dschingis Khan waren auch ein Kaiserreich.
Kompetenzen werden von Lehrperson A4_m, wie auch von Lehrperson A24_f
in dem folgenden Zitat, mit den fĂĽr die Matura zu berĂĽcksichtigenden Anfor-
derungsniveaus, die von der bloomschen Taxonomie abgeleitet wurden391, gleich-
gesetzt. Lehrperson A24_f spricht in diesem Zusammenhang von der ersten,
zweiten und dritten Kompetenz:
390 Vgl. Bundesministerium fĂĽr Bildung und Frauen (2011): Die kompetenzorientierte Rei-
feprĂĽfung. Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung. Richtlinien und Beispiele
fĂĽr Themenpool und PrĂĽfungsaufgaben. Online abrufbar unter: https://bildung.bmbwf.
gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_lfgsk_21067.pdf (zuletzt aufgerufen am
17.1.2019).
391 Vgl. Bloom, Benjamin (Hg.) (1972): Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich.
Weinheim: Basel.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277