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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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154 fach nur alles hinnehmen, was da steht, sondern darüber nachdenken: Was es be- deutet? Und was heißt das? Was wird da eigentlich gesagt? […] Aber mich interessiert wirklich, dass sie merken: Ich lese etwas und ich muss hinterfragen, was ich gelesen habe. Denn ich merke, je früher man damit beginnt, desto besser sind sie geschult und sie machen es dann bewusster. Oder ich muss darauf hinweisen, wie es gemeint ist. Oder: Das würde ja hei- ßen: Das und das. Dass ich einfach mehr zum Denken beitrage. Ergebnis 2  – Befund 4: Das Kompetenzverständnis von Geschichtslehrperso- nen ist vor allem in Neuen Mittelschulen durch schulinterne bzw. bildungspo- litische Vorgaben beeinflusst. In diesen wird ein nicht fachspezifisches Kompe- tenzverständnis normativ vorgegeben. Wie schon erwähnt, hat sich im Laufe der Feldforschung gezeigt, dass in meh- reren Schulen Kompetenzen für den Geschichtsunterricht schulintern definiert sind. In den Interviews wurde dem nachgegangen. Es stellte sich heraus, dass bisweilen schulinterne Lehrer/innenfortbildungen organisiert werden, in denen ein Modell von Kompetenzen schulintern über alle Fächer hinweg implemen- tiert wird (z. B. bei N18_f). In der Schule von Lehrperson N22_f hat Kompe- tenzorientierung einen hohen Stellenwert, es werden dort auch gemeinsame Jah- resplanungen erstellt, die ein mit den fachspezifischen Modellen konkurrierendes Kompetenzmodell für alle Schulfächer etablierten. Hier zeigt sich abermals, dass ein fachunspezifisches Kompetenzmodell schulintern definiert wird und eine entscheidende Rolle in der Schule spielt. Die schon erwähnte „Lotusblume“ ver- schafft eine Übersicht über die zu fördernden Kompetenzen: I-N22_f: Also bei uns am Standort, muss ich sagen, hat Kompetenztraining einen sehr hohen Stellenwert, ja. Wir haben kompetenzorientierte Jahrespla- nungen natürlich, mit denen wir arbeiten. I: Auch in Geschichte? B: Ja, ja. Also wir machen das immer pro Klassenteam, eine kompetenzorientier- te Jahresplanung. Und das erfolgt in jedem Fach, ja. I: Okay, die kompetenzorientierte Jahresplanung, was ist das genau? Die ma- chen Sie zusammen mit den anderen Fachkollegen? B: Genau, mit anderen Fachkollegen und auch im Jahrgangsteam. Und es wird auch auf Vernetzungen sehr stark geachtet. Welchen Beitrag kann auch der Mathematiklehrer zum Geschichtsunterricht beitragen? Ja, also es ist eine sehr große Vernetzung da. Wir haben dann solche Lotusblüten als Überblick,
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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