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• Negative Aussagen, die dann aber relativiert werden
• Eine gewisse Ironie hinsichtlich Kompetenzorientierung
• Resignation: „Na ja, das müssen wir halt machen“
• Teilnahmslosigkeit: „Kompetenzorientierung ist mir egal“
• Motto: „Kompetenzorientierung ist eigentlich nicht das Wahre“
Aussagen, die auf „eher negative Einstellungen zu Kompetenzorientierung“ hin-
weisen, sind beispielsweise die folgenden:
I-A24_f: B: Ja, die Kompetenzen. Wir werden wahrscheinlich darĂĽber nicht hinauskommen,
uns mit diesem Kompetenzbegriff oder halt generell, dass SchĂĽler gewisse Kompetenzen ha-
ben müssen, oder sollen. Da werden wir uns nicht ganz davor drücken können, weil dann
doch irgendwie die Zentral-Matura gerade diese Kompetenzen hat oder haben, ja, haben wird,
oder schon hat und wir die SchĂĽler darauf vorbereiten mĂĽssen.
I-N24_f: Ich denke, es sollte nicht zu sehr nur auf die Kompetenzerweiterung geachtet wer-
den.
I-N27_f: Es ist, ach, ich bin mir nicht sicher, manchmal vielleicht ein bisschen ĂĽbertrieben.
I-A20_f: Also ich bin noch eine der, die schon so älter ist, die sich dann ein bisschen schwer
tut  mit 
diesem –  wo  soll 
ich  diese  Kompetenzorientierung 
hintun?
I-A23_f: Ich habe das GefĂĽhl, dieses ganze Wort Kompetenz ist also ziemlich ausgereizt und
zum Teil auch ein bisschen, ja, fast leer schon, ja.
Lehrpersonen mit einer eher positiven Haltung zu Kompetenzorientierung
zeichnen sich dadurch aus, dass in den Interviews Zustimmung und Ablehnung
zu Kompetenzorientierung vorhanden sind, dass aber tendenziell die Zustim-
mung ĂĽberwiegt.
• Positive Aussagen, die dann aber auch relativiert werden
• Motto: Kompetenzorientierung ist gar nicht so schlecht
I-A17_f: Also mir geht das Wort schon ein bisschen auf die Nerven, das ja inflationär verwen-
det wird, aber ich finde schon, dass diese Kompetenzorientierung ihre Berechtigung hat.
I-N13_m: Ich finde den Ansatz der kompetenzorientierten Arbeit grundsätzlich gut, ich finde,
das gibt eine strukturierte Ebene, also es bringt etwas Strukturiertes hinein, ich wĂĽrde mich
aber nicht ganz darauf verlassen, wieder das gleiche Gschichtl, ich glaube nämlich, dass auch
Altbewährtes sehr berechtigt ist.
I-A2_m: Also ich finde, es muss beides geĂĽbt werden. Dass man jetzt gegenĂĽber frĂĽher die
Kompetenzen so hervorstreicht, ist sicher ganz gut, weil man das früher vielleicht vernachläs-
sigt hat. Aber man darf aber nicht ĂĽbertreiben, also nur so, nur auf Kompetenzen und sozu-
sagen das gegeneinander ausspielen und sagen: „Na ja, der kann eh schön reden, aber was er
dann redet, ist zweitrangig.“
I-A27_f: B: Ja, alles was einem aufgezwungen wird von oben, ist einem lästig. Aber ich muss
sagen, ich habe das recht verinnerlicht. Ich finde es jetzt nicht so scheuĂźlich oder was. Ich fin-
de es nur scheußlich, wenn man eben wirklich jetzt das Faktenwissen völlig außer Acht lässt,
das ist sinnlos. Aber ansonsten finde ich das eigentlich nicht so schlecht.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277