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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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169 Es [Kompetenzorientierung] ist noch relativ frisch, glaube ich. Es ist ein bisschen unbekannt, es ist noch nicht ganz klar, wohin die Reise damit ge- hen kann, weil es einfach noch zu frisch ist, deswegen können sie noch nicht sagen: Okay, das ist supergut dafür. Und sie müssen einfach wahrscheinlich mehr hackeln402. Das ist persönlich meine Meinung, warum das so schlecht ist, weil man eben wieder eine gewisse Dokumentation verlangt, einen gewissen Do- kumentationsschritt mehr verlangt, als früher notwendig war. Der Satz „Das ist persönlich meine Meinung, warum das so schlecht ist, weil man eben wieder eine gewisse Dokumentation verlangt“ könnte paraphrasiert werden mit: Lehrperson N20_m drückt ihre Überzeugung darüber aus, dass Lehrpersonen oftmals eine negative Einstellung hinsichtlich Kompetenzorientie- rung aufweisen, weil diese Kompetenzorientierung mehr Dokumentations- pflichten und damit mehr Arbeit mit sich bringt. Codierer 2 hat diese Stelle al- lerdings in dem Sinne gelesen, dass die Interviewperson hier den Grund anführt, warum sie selbst Kompetenzorientierung „schlecht“ findet. Eine nochmalige ge- meinsame Lektüre und ein Besprechen des Interviews führten zur gemeinsamen Überzeugung, dass sich die Lesart 2 für die entsprechende Textstelle allerdings nicht argumentieren lässt. Auch tritt an anderen Stellen im Interview eine eher gemäßigt positive Haltung zutage. I-N20_m: Also ich persönlich glaube, das hat seine Berechtigung, weil ich/aber ich würde meinen Unterricht nicht gezielt auf das auslegen. Es passiert dann so- wieso automatisch. […] Dass man das versteht, weil das kann man eben in jedem Fach machen, aber für Geschichte würde es ganz gut passen [Kompetenzen erwerben], weil man halt da sehr viele Texte liest und sehr viel aus dem Text heraus ein Verständnis entwi- ckeln kann und soll, ja. Und deswegen, das ist ein Beispiel dafür. Und auch die Gruppenarbeiten, Referate, diese Sozialkompetenzen, dass man eben versucht, da in einer Gruppe etwas zu schaffen, was gefragt war, eine Aufgabe zu lö- sen, ja. Nach Klärung dieses auf kulturelle Missverständnisse gründenden Problems hat Codierer 2 seine Überzeugung kundgetan, dass er nun die Einstellung dieser Lehrperson auch als „eher positiv“ einschätzen würde. 402 Arbeiten.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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