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schon, aha, nee. Aber so was löst halt normalerweise selten Begeisterung aus. Ich
sehe es nicht unbedingt nur negativ, man kann sich vielleicht schon manche
Sachen da rauspicken. Aber generell, nur Kompetenzen allein, weiĂź ich nicht,
das wird es nicht sein.
In den Interviewprotokollen wurde, wo dies einen sinnvollen Beitrag leistete,
auch die Art und Weise der Betonung der Interviewpartner vermerkt. Dazu sei
ein Auszug aus folgendem Interview angefĂĽhrt:
I-N2_f: I: […] Ich möchte noch auf ein Thema zu sprechen kommen, und
zwar ist das momentan so der Hype in der Geschichte, das ist die Kompe-
tenzorientierung.
B: Ja. (negative Betonung)
I: So wie Sie reagieren, haben viele reagiert. (lacht)
B: (lacht) Alle!
I: Alle nicht, aber viele.
[…]
B: Und das ist halt irgendwie so dieses vor, dieser vorgegebene Zwang und
das, glaube ich, zipft408 halt viele an.
In den Daten zeigt sich auch, dass, obwohl die Lehrpersonen explizit zu histori-
scher Kompetenzorientierung befragt wurden, das Wort Assoziationen auslöste,
welche die Fachgrenzen sprengen. So berichtet N18_f von einer Mathematik-
kollegin:
I-N18_f: Und zum Beispiel also unsere Mathematiklehrerin hat jetzt schon
irrsinnig gejammert, dass ihr halt die Kompetenzen irrsinnig am Hammer409
gehen, weil sie halt in Mathe nicht weiterkommt.
Lehrperson A1_f berichtet von einer Infoveranstaltung zum Thema geschichts-
didaktische Kompetenzorientierung im Zusammenhang mit der AHS-Reife-
prĂĽfung, bei der Widerstand sowohl von erfahrenen als auch von jĂĽngeren Lehr-
kräften sichtbar wurde:
408 „Anzipfen“ ist umgangssprachlich österreichisch und bedeutet so viel wie „auf die Ner-
ven gehen“.
409 „Am Hammer gehen“ ist umgangssprachlich österreichisch und bedeutet so viel wie „auf
die Nerven gehen“.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277