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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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175 schon, aha, nee. Aber so was löst halt normalerweise selten Begeisterung aus. Ich sehe es nicht unbedingt nur negativ, man kann sich vielleicht schon manche Sachen da rauspicken. Aber generell, nur Kompetenzen allein, weiß ich nicht, das wird es nicht sein. In den Interviewprotokollen wurde, wo dies einen sinnvollen Beitrag leistete, auch die Art und Weise der Betonung der Interviewpartner vermerkt. Dazu sei ein Auszug aus folgendem Interview angeführt: I-N2_f: I: […] Ich möchte noch auf ein Thema zu sprechen kommen, und zwar ist das momentan so der Hype in der Geschichte, das ist die Kompe- tenzorientierung. B: Ja. (negative Betonung) I: So wie Sie reagieren, haben viele reagiert. (lacht) B: (lacht) Alle! I: Alle nicht, aber viele. […] B: Und das ist halt irgendwie so dieses vor, dieser vorgegebene Zwang und das, glaube ich, zipft408 halt viele an. In den Daten zeigt sich auch, dass, obwohl die Lehrpersonen explizit zu histori- scher Kompetenzorientierung befragt wurden, das Wort Assoziationen auslöste, welche die Fachgrenzen sprengen. So berichtet N18_f von einer Mathematik- kollegin: I-N18_f: Und zum Beispiel also unsere Mathematiklehrerin hat jetzt schon irrsinnig gejammert, dass ihr halt die Kompetenzen irrsinnig am Hammer409 gehen, weil sie halt in Mathe nicht weiterkommt. Lehrperson A1_f berichtet von einer Infoveranstaltung zum Thema geschichts- didaktische Kompetenzorientierung im Zusammenhang mit der AHS-Reife- prüfung, bei der Widerstand sowohl von erfahrenen als auch von jüngeren Lehr- kräften sichtbar wurde: 408 „Anzipfen“ ist umgangssprachlich österreichisch und bedeutet so viel wie „auf die Ner- ven gehen“. 409 „Am Hammer gehen“ ist umgangssprachlich österreichisch und bedeutet so viel wie „auf die Nerven gehen“.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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