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B: Der österreichischen/
I: FĂĽr Politische Bildung?
B: FĂĽr Politische Bildung zum Beispiel. FĂĽr die Geschichte natĂĽrlich auch.
Aber gerade bei der Politischen Bildung, weil wir ja gerade das Thema ha-
ben, waren das so Sachen, wo ich gesagt habe: „Ja genau.“ Das ist es, was mich
reizt, was zutiefst in mir drinnen steckt. Und das macht mir zum GlĂĽck auch re-
lativ viel Freude, weil ich fĂĽr mich nicht das GefĂĽhl habe, ich muss hier et-
was machen, was eigentlich fĂĽr mich neu ist oder fremd ist oder noch viel
schlimmer, man denkt: „Nein, das passt für mich nicht.“
[…]
Und das ist Kompetenzorientierung, wo ich sage, da kannst du etwas mitnehmen.
Die Leute zu befähigen, dass sie wirklich etwas kennen [können]414. Das ist et-
was sehr, sehr Wesentliches. Sehr sehr Tolles.
Die fachspezifisch argumentierende Lehrperson A17_f empfindet zwar das
Wort „Kompetenz“ inzwischen als leicht abgenutzt. Zugänge, welche die histo-
rische Kompetenzorientierung erschließen, hält sie allerdings für sehr wichtig:
I-A17_f: Also mir geht das Wort [Kompetenz] schon ein bisschen auf die
Nerven, das ja inflationär verwendet wird, aber ich finde schon, dass diese Kom-
petenzorientierung ihre Berechtigung hat. Und ich finde, es ist ganz wichtig, dass
man ein Wahlplakat entschlĂĽsseln kann. Ich finde es ganz wichtig, dass man ei-
nen Text analysieren kann. Ich finde es extrem wichtig, dass man eine poli-
tische Karikatur interpretieren kann. Ja. Das sind einfach Dinge, hat ja auch
sehr viel mit Medienumgang zu tun, und ich finde das total wichtig und ich fin-
de, das hat seine Berechtigung.
FĂĽr die fachspezifisch argumentierende Lehrperson A26_m bedeutet Kompe-
tenzorientierung lediglich den „Hausverstand einzusetzen“:
I-A26_m: Und wir müssen sie ja auch nach diesem neuen Maturaformat –
kompetenzorientiert heißt das – für mich ist es eigentlich nur Hausverstand.
[…] Ja, ich bin eingestiegen und ich habe in meinem ersten Jahr bereits kompe-
tenzorientiert die Maturafragen vorbereitet. Habe nicht gewusst, dass das jetzt
414 „Kennen“ wird umgangssprachlich österreichisch als „können“ verstanden. Welches Verb
die Lehrperson hier verwenden wollte, kann nicht mehr eruiert werden. Der Kontext
deutet eher darauf hin, dass es sich um das Verb „können“ handelt.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277