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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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181 Natürlich lernt man diese Sachen und so, man denkt schon, aha, nee. Aber so was löst halt normalerweise selten Begeisterung aus. Ich sehe es nicht unbe- dingt nur negativ, man kann sich vielleicht schon manche Sachen da rauspicken. Aber generell, nur Kompetenzen allein, weiß ich nicht, das wird es nicht sein. Hier wurden nun Zitate all jener Lehrpersonen der Stichprobe angeführt, die definitiv fachspezifisch in den Interviews argumentierten. Die Korrelation von positiven Zugangsweisen zur historischen Kompetenzorientierung mit fachspe- zifischem Verständnis ist durchaus erstaunlich. In unserer Stichprobe wird also die richtig verstandene historische Kompetenzorientierung kaum abgelehnt  – im Gegenteil, sie wird sogar stark befürwortet. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass durch ein besseres Verständnis der historischen Kompetenzorientierung tendenziell auch die Akzeptanz derselben steigt. Die schon einmal in einem an- deren Zusammenhang angeführten Aussagen von Lehrperson N19_m deuten ebenfalls darauf hin, dass eine klare fachspezifische Profilierung und vermehrte Vermittlungsanstrengungen im Zusammenhang mit historischem Denken einen wichtigen Schritt zur Erhöhung der Akzeptanz von Kompetenzorientierung darstellen könnte: I-N19_m: […] bin ja auch zuerst kritisch dem gegenüber gestanden, habe mir gedacht: Oh Gott, die Kompetenz von, ich weiß nicht, Fenster aufmachen, Tür zumachen und so, also hunderttausend Kompetenzen. Dann geht man einen Schritt zurück, also ich bin einen Schritt zurückgegangen, habe mir ge- dacht, na ja wurscht415, jetzt schaue ich es mir einmal genauer an. Und wenn man es sich genauer anschaut, sieht man schon, da steckt schon was dahinter, das sind schon gute Ideen, die da halt in gewisse Worte gegossen worden sind […]. Dann finde ich die Kompetenzen super. […] Aber ich meine, wir haben auf der Uni auch viel diskutiert darüber, auch ich mit Kollegen, mit denen ich jetzt gemeinsam studiert habe. Am Anfang wa- ren viele kritisch, dann haben mich andere überzeugt, dass es eigentlich unterstüt- zend sein kann und ich muss ja nicht alles machen und so und von dem haben ich mich überzeugen lassen und habe mir gedacht, stimmt eigentlich, ja. Also warum nicht, ja. Was ist verloren, wenn ich das auch noch dazunehme? […] Die glauben, da liegt jetzt diese Liste von irgendwem, von irgendeiner PH, der die da geschrieben hat von irgendeiner Uni, und die stehen ja nie in der 415 umgangssprachlich für: „egal“
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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