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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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184 Lehrperson N10_f ist in der Lehrer/innenbildung tätig. Auch sie argumentiert, dass die Kompetenzorientierung derzeit eine Modeerscheinung sei und bald wieder vergehen könnte: I-N10_f: […] eigentlich müssten die Studierenden ja auch über diese Kom- petenzmodelle Bescheid wissen, obwohl sie sich ohnehin alle irgendwie äh- neln, ich glaube, dass diese Kompetenzentwicklung so in diesem Zyklus, dem die Didaktik unterworfen ist, irgendwann auch wieder weggeschwemmt werden wird, ja. Das ist jetzt, weil es durch eine starke Gruppe Didaktiker und Di- daktikerinnen vertreten wird, in Österreich ist das sehr präsent, das kann in zehn Jahren schon wieder ganz anders ausschauen, ja. I: So eine Art Blase, die dann wieder zerplatzt. B: Eine Welle irgendwo, ja, und die dann wieder abflaut, und dann kommt halt die nächste Welle und dann kommt vielleicht in 20 Jahren wieder die Kom- petenzorientierung, das ist ja auch nicht wirklich neu. Also, das ist/wie ge- sagt, ich glaube, das sind so Wellenbewegungen. Das wird sich wieder wie- derholen, es wird abflauen, es wird sich wiederholen, und es gibt ja jetzt auch schon kritische Stimmen zum FUER-Kompetenzmodell zum Bei- spiel, ja. Auch in der Literatur wurden ähnliche Positionen schon vertreten. So wurde beispielsweise von Sander angemerkt, dass es sich bei der Kompetenzorientie- rung um eine typische „Modeerscheinung“ handeln könnte. Sander spricht in diesem Zusammenhang von einer „Kompetenzblase416“ und sieht in der Kom- petenzorientierung ähnlich wie in der die 1960er und 1970er Jahre dominieren- den Lernzielorientierung eine „Blase“, die in Kürze platzen wird  – mit der Fol- ge, dass der Begriff Kompetenz bald nicht mehr so stark wie derzeit den pädagogischen und didaktischen Diskurs bestimmen wird. Für Sander kam es zu einer deutlichen „Überdehnung der Kompetenzorientierung: Kompetenz droht zu einer legitimatorischen Allerweltsformel zu werden, mit der sich alles und nichts begründen lässt.“417 Lehrperson N2_f denkt, dass es im Zusammenhang mit der Einführung der Kompetenzorientierung Kommunikationsprobleme gegeben habe: 416 Sander 2013, S.  100+112. 417 Ebd., S.  112.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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