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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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187 I: Ist das eine Art von Bevormundung? B: Das war eine Art Bevormundung zum einen, ja. Mit dem konnte ich noch leben, das war jetzt nicht so das Problem. Aber, ja, sich doch dann, oder ir- gendwie war es schon das Problem, weil du musst ja auch dementsprechend unterrichten. […] Und ich habe vielleicht diese Musterbeispiele, die wir da bekamen zur kompetenzorientierten Matura, die waren ja teilweise so, dass wir sie als Historiker nicht lösen konnten. Und haben wir uns gedacht, da haben wir ein Problem. Ja, ich glaube, da ist einfach viel schiefgegangen, ja? I: Einfach so irgendwo Kompetenzorientierung als dieses Obrigkeits/ B: Ja, diese Vorgaben der Obrigkeit, wo es dann heißt, erfülle die jetzt, ja. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst Lehrperson A7_f, welche in den Interviews große Begeisterung bzgl. Kompetenzorientierung gezeigt hat und ein klares fachspezifisches Verständnis aufweist, dies in ähnlicher Weise sieht. Im Laufe des Interviews, während dem  – ganz im Sinne der Methode Ex- perteninterview  – gegenseitig Positionen ausgetauscht wurden, kam es zu fol- gendem Gespräch: I-A7_f: I: Was könnte da/glauben Sie, dass da was schiefgelaufen ist [im Zu- sammenhang damit, dass Lehrer/innen zwar generell für das kritische Den- ken sind, aber dennoch oft negative Einstellungen zu Kompetenzorientie- rung haben]? B: Also es ist so, wie das mit der Kompetenzorientierung war, also mit der neuen Matura, die da eingeführt worden ist, dieses Top-down, diese Top-down- Variante, das war nicht schlau und das ist in keinem Bildungssystem schlau. Das kann mir kein Mensch der Welt erzählen, dass das gescheit ist, wenn ich das so ma- che, ja. Das muss ich anders machen, andersrum eigentlich. Und da muss ich schauen, dass ich die Leute wirklich auch für das schule. Wer geht denn in die- se Seminare und hört sich das an, was das ist über dieses Wissen. Das sind immer die gleichen Leute, ja. Das ist einfach so. Und das ist von oben herunter wird uns jetzt gesagt, was wir machen müssen. Die Lehrperson meint weiter, dass die Idee einer Top-down-Durchsetzung mit der Auffassung von Lehrpersonen einhergeht, die entsprechenden Verordnun- gen kämen von Menschen, welche von der harten Arbeit in der Schulpraxis we- nig Ahnung hätten:
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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