Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Page - 196 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 196 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis

Image of the Page - 196 -

Image of the Page - 196 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis

Text of the Page - 196 -

196 Einführung des Konzeptes im Hinblick auf die Relativierung von Wissen zu Übertreibungen gekommen sei: A2_m: I: Wieso glauben Sie, dass so viele Lehrer so ein Problem damit ha- ben, mit der Kompetenz? […] B: Ich glaube das eben, weil das früher vernachlässigt worden ist und jetzt so diese, die, sozusagen der Pendel auf die andere Seite ausschlägt und jetzt sehr be- tont wird, diese Kompetenzorientierung, dass eben manche das übertreiben mit der Kompetenzorientierung und das so ausspielen dann gegenüber den Inhalt. Lehrperson A11_f wurde im Interview direkt auf eigene Vorbehalte gegenüber Kompetenzorientierung angesprochen. Sie hat den Eindruck, dass nun „keine Wissensfragen mehr gestellt werden dürfen“ und drückt diesbezüglich ihr Un- verständnis aus: I-A11_f: I: Zum Beispiel, was ist/womit können Sie weniger [im Zusam- menhang mit Kompetenzorientierung]? B: Also womit ich weniger kann, ist, dass man zum Beispiel bei den Büchern gibt es jetzt hinten immer so Kompetenzchecks oder so was. Und man hat das Gefühl also, das ist das Wesentliche von einem ganzen Kapitel, was der Schüler können muss. Er muss diese kompetenzorientierten Fragen da hin- ten beantworten können. Ob er jetzt die Zusammenhänge, die vorne erklärt sind und so weiter, verstanden hat, das ist jetzt weniger interessant. Also es geht nur mehr um diese, um ja, um dieses Abfragen von irgendwelchen Fer- tigkeiten eher. Und ein bisschen habe ich schon das Gefühl, das muss ich schon sagen, auch das Wissen  – also man darf ja keine Wissensfragen eigentlich mehr stellen. Und ich denke mir, was ist so böse, wenn ein Schüler was weiß zu einem Thema? Warum darf ich das nicht abfragen? Was ist da so negativ dran? Ich mei- ne, ich frage ihn eh nicht, von wann bis wann hat der zweite Punische Krieg gedauert oder irgend so was. Aber was ist jetzt prinzipiell an Wissensfragen so schlecht? Also, es ist viel mehr interpretiere und analysiere und so weiter. Aber dass man sagt: Sag mir einmal, wie hat die ganze Geschichte überhaupt ausgeschaut. Das ist ja in den Maturafragen, eigentlich soll es nicht mehr drinnen sein. Lehrperson A3_f verweist auf ihre Wahrnehmung, dass es Strömungen inner- halb der Kompetenzorientierung gäbe, in denen die Inhalte zu stark relativiert würden.
back to the  book Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Von PISA nach Wien