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kriegen eine dreiteilige Frage, da haben sie die Quelle dabei, da bin ich ein biss-
chen kritisch und dann habe ich das schön formuliert und der steht da und redet.
Was kostet die Welt, ja? Und habe halt dann die dabei, die sich da relativ
schwierig tun, das heißt, ich bin schon der Meinung, dass das Wissen, also,
dass quasi da schon auch was dahinter sein muss, dass ich erst wirklich dann
gut kompetent mittels einer Quelle mich ausdrücken kann, wenn ich auch
das Hintergrundwissen habe. Also ich glaube, deswegen muss man das bei-
des haben. Für die Stunde selber, was ich mir momentan ganz schwer tue in
diesem neuen Paradigmenwechsel da, ist, wie ich sie übe. Denn ich habe vor-
hin gesagt, ich bin jemand, der so ziemlich alles spannend findet. Und ich
habe ein Riesenproblem damit, Mut zur Lücke zu haben, Dinge wegzulassen. Und
da kann ich nach dem 27. Seminar vom, mit Mittnick423 gehen, der sagt: Sie ha-
ben ja nur so und so viele Stunden und der sagt: Lassen Sie das aus, kübeln Sie es
weg. Wissen Sie, was ich meine? Tu ich mir trotzdem schwer damit. Ich, mei-
ne Erfahrung ist, dass die Kollegen, die jetzt nachkommen, meine jungen
Kolleginnen, ich habe da voriges Jahr ausnahmsweise einen Unterrichtsprak-
tikanten, obwohl ich die Ausbildung gar nicht habe, aber da ist was schief-
gelaufen, dann geht ja alles. Dann habe ich den Unterrichtspraktikanten ge-
habt. Also alle, die jetzt nachkommen und meine jungen Kolleginnen, die
jetzt in Geschichte schon eingestiegen sind, die kennen es ja nicht mehr an-
ders. Die hat einmal gesagt zu mir, eine junge Kollegin: Du, natürlich bin ich
schneller als du, weil ich habe nicht so viel zum Sagen. Hat die gesagt.
I-A2_m: Also gerade in Geschichte haben wir ja jetzt in Zusammenhang
mit der neuen Matura, wo ja, die neue Matura hat ja auch, bei der mündlichen
Matura ist ja auch die Kompetenzorientierung verankert, und da haben wir in-
nerhalb von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte, haben wir ja so Modell-
fragen bekommen im Vorfeld der Einführung der neuen Matura. Und, na ja,
also da waren Fragen dabei, wo eigentlich das, was der Schüler über ein gewisses
Thema wissen sollte, schon mit der Frage drinnen steht und er dann nur irgend-
eine Meinung dazu äußern soll. Und das ist natürlich gerade das, wo ich mei-
ne, dass da nicht wirklich eine Kompetenz überprüft wird. Weil über irgend-
etwas reden, okay, ja, das kann Gold wert, aber man müsste ja dann argumen-
tieren können, mit irgendwelchen Fakten. Und wenn alle Fakten schon drin-
nen stehen in der Angabe, etwa, weil eine Quelle zitiert wird, wo das alles
423 Philipp Mittnick ist Geschichtsdidaktiker an der PH Wien und hält in Wien Lehrer-
fortbildungsseminare zum Thema Kompetenzorientierung.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277