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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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223 tragen Lehrpersonen eine solche radikale Abwendung vom Wissen nicht mit. Die (aus meiner Sicht) richtig verstandene historische Kompetenzorientierung, welche einem gemäßigten Konstruktivismus und dem wissenschaftsorientierten historischen Denken verpflichtet ist485 und in der daher das Wissen als „Arbeits- wissen“ keineswegs geringgeschätzt wird, könnte in diesem Sinne die Synthese darstellen. In der folgenden Tabelle sollen diese Überlegungen noch einmal anschau- lich gemacht und mit einigen weiteren Systematisierungen von Überzeugungen zu Geschichte und Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Geschichte  – die in diesem Buch bereits teilweise beschrieben wurden  – in Verbindung ge- bracht werden. Die Synthese nach Harris/Burn im Lehrkonzept besteht in der Beachtung von „body and form of knowledge“486 (These: Body of Knowledge; Antithese: Form of Knowledge). In der Systematisierung Nitsches wäre die Syn- these der soziale Konstruktivismus, in dem sowohl die Transmission von Wissen als auch die kognitive Konstruktion eine Rolle spielen (These: reine Transmissi- on; Antithese: individueller Konstruktivismus). These Antithese Synthese Curriculum in Österreich Inhalts- orientierung Phase der Unsicherheit Kompetenz- orientierung Nur Daten und Fakten Vergangenheit lernen Daten und Fakten unwichtig Geschichten für die Gegenwart lernen Arbeitswissen, um denken zu können Geschichte mit Bezug auf die Ver- gangenheit für die Gegenwart lernen Überzeu- gungen zu Geschichte naïve realist relativist criterialist Maggioni u. a. 2004 copier stance borrower stance criterialist stance Maggioni u. a. 2009 objectivism relativism criterialism VanSledright/Reddy 2014 Positivismus Skeptizismus Narrativer Konst- ruktivismus Nitsche 2016 Überzeu- gungen zum Lernen von Geschichte Body of language Form of language Body and form of language Harris/Burn 2016 Transmission Individueller Kons- truktivismus Sozialer Konstruk- tivismus Nitsche 2016 Tabelle 12: Die Dynamik von These  – Antithese  – Synthese im Zusammenhang mit Kompetenz- orientierung, Überzeugungen zu Geschichte und Überzeugungen zum Lehrkonzept. 485 Vgl. Rüsen 1992, 2013; Hasberg/Körber 2003; Körber u. a. 2007; Kühberger 2015. 486 Harris/Burn 2016.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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