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2.3 Aloys Wach – Selbstbespiegelungen eines Suchenden | 137
liegende Studie wurde versucht, einen Überblick über den verstreuten Nachlass an
auto/biographischen Dokumenten des Künstlers zu gewinnen. Die teils nur mehr
in Kopien vorhandenen Tagebuch-Aufzeichnungen stammen vorwiegend aus den
Jahren von 1929 bis 1934, ausführlichere Briefe liegen auch aus früheren Jahren vor.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über das vorhandene Tagebuchmaterial.
Bezeichnung
Aloys Wach zitiert als Zeitraum der
Einträge Materialität und
Form Überlieferung und
Standort
„biogr. Noti-
zen 1929“ Biographische
Notizen 1929
(mit Nachträgen
1931) 15.7.1929 bis
24.11.1929;
zzgl. 2 Ein-
träge von 1931 Gebundenes Heft,
handschriftliche Ein-
träge Original unbekannt
Kopien aus NL
Doppler in Bezirks-
museum Braunau
„das Tage-
buch von
1931“ Tagebuch 1931 3.4.1931 bis
12.5.1931 Gebundenes Heft
oder lose Blätter (?),
handschriftliche Ein-
träge Original unbekannt
Kopien aus NL
Doppler in Privatar-
chiv BK
Tagebuchblätter
seit 1933 20.11.1933 bis
28.2.1934 Lose Blätter, hand-
schriftliche Einträge Original unbekannt
Kopien aus NL
Doppler in Privatar-
chiv BK
„Tagebuch-
blätter seit
1933“ Tagebuchblätter
seit 1933 20.11.1933 bis
28.2.1934 Gebundenes Heft,
maschinschriftliche
Abschrift der obigen
Blätter Original in Privatar-
chiv Wien
Tabelle 4: Übersicht Tagebücher Aloys Wach. Eigene Darstellung186
Insgesamt befinden sich nach derzeitigem Wissensstand in Wachs verstreutem
Nachlass somit mehrere Tagebücher und so bezeichnete „Tagebuchblätter“ aus den
Jahren 1929 bis 1934. Besonders interessant erweisen sich die als „biographische
Notizen 1929“ betitelten Aufzeichnungen, sie dienten als Grundlage für zahlreiche
biographische Darstellungen des Künstlers und werden im Folgenden einer aus-
führlichen Analyse unterzogen.
186 Ich danke an dieser Stelle jenen Personen, die mir bei meiner Suche nach den Tagebüchern gehol-
fen haben: Günther Bock, München; Meinrad Lindorfer, Wien; Susanne Leitner (Heilingbrunner),
Linz; Manfred Rachbauer, Bezirksmuseum Braunau und posthum Grete Doppler, Braunau. Grete
Doppler hat in ihrer Forschungsarbeit zu Aloys Wach die Tagebücher an teilweise nicht mehr nach-
vollziehbaren Archivorten recherchieren und kopieren können. Kopien aus ihrem Besitz befinden
sich heute im Bezirksmuseum Braunau und in verschiedenen Privatarchiven.
Open-Access-Publikation im Sinne der Lizenz CC BY 4.0
Zeitwesen
Autobiographik österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft 1900–1945
- Title
- Zeitwesen
- Subtitle
- Autobiographik österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Spannungsfeld von Politik und Gesellschaft 1900–1945
- Author
- Birgit Kirchmayr
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-23310-7
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 468
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Einleitung 11
- Fragestellung und Ausgangsthesen 11
- Theoretische Bezugsrahmen 14
- Quellen 17
- „Zeitwesen“ oder: die ProtagonistInnen 20
- 1 Auto/Biographieforschung – KünstlerInnenforschung 33
- 2 KünstlerInnen über sich 79
- 2.1 Alfred Kubin – ein autobiographical life 80
- 2.2 Oskar Kokoschka – der biographische „Jongleur“ 105
- 2.3 Aloys Wach – Selbstbespiegelungen eines Suchenden 136
- 2.4 Erika Giovanna Klien – Autobiographische Fragmente 150
- 2.5 Margret Bilger – Autobiographisches wider Willen 164
- 2.6 Erstes Resümee oder: Wie KünstlerInnen über sich schreiben und dabei „biographische Formeln“ verwenden 175
- 3 KünstlerInnen und gesellschaftliche Diskurse 179
- 3.1 Der Geschlechterdiskurs des frühen 20. Jahrhunderts 180
- 3.1.1 Alfred Kubin und die Misogynie der Moderne 185
- 3.1.2 „Mörder, Hoffnung der Frauen“: Oskar Kokoschka und die (modernen) Amazonen 206
- 3.1.3 Erika Giovanna Klien – schwierige Emanzipationswege einer „neuen“ Frau 214
- 3.1.4 Zerrissenheit und Identitätssuche – Geschlechterbilder bei Margret Bilger 220
- 3.2 Geschwindigkeit – Fortschrittseuphorie versus Kulturpessimismus 232
- 3.2.1 Alfred Kubins Traumstadt „Perle“ als Versuchsstation der Fortschrittsverweigerung 236
- 3.2.2 „Im Riesengefängnis New York“: Erika Giovanna Klien und ihr Verhältnis zu Stadt, Geschwindigkeit und Technik 245
- 3.2.3 Der Rückzug aufs Land: Alfred Kubin und Margret Bilger 256
- 3.2.4 „Haste nicht und raste nie. Sonst hastet die Neurasthenie“: ein Exkurs zum Nervendiskurs 264
- 3.3 Esoterik – Spirituelle Sinnsuche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert 271
- 3.4. Zweites Resümee oder: Welche Diskurse der Moderne die KünstlerInnen bewegten 308
- 3.1 Der Geschlechterdiskurs des frühen 20. Jahrhunderts 180
- 4 KünstlerInnen und Politik – Von der Monarchie bis zum Nationalsozialismus 313
- 4.1 Die Legende vom unpolitischen Künstler – Zum Verständnis von Kunst und Politik bis 1945 315
- 4.2 Erster Weltkrieg und das Ende der k. u. k. Monarchie 319
- 4.3 Zwischen den Kriegen: Revolution(en), Republik(en), „Ständestaat“ 349
- 4.3.1 Der „Kunstlump“ – Oskar Kokoschka und die (deutsche) Revolution 353
- 4.3.2 Aloys Wach und die Münchner Räterepublik 360
- 4.3.3 Aus der Distanz: Erika Giovanna Klien und die österreichische Zwischenkriegszeit 368
- 4.3.4 „Weil ich nicht in der Vaterlandspartei bin“: Positionen zum „Ständestaat“ bei Oskar Kokoschka und Alfred Kubin 373
- 4.4 Nationalsozialismus 382
- 4.4.1 „… diese stummen Geister der Auflehnung“: Alfred Kubin und der Nationalsozialismus 385
- 4.4.2 Oskar Kokoschka: Selbstbildnis eines „entarteten“ Künstlers 397
- 4.4.3 „22° Waage“: Aloys Wach und der Nationalsozialismus 404
- 4.4.4 „… hätte ich aber die conträren Gesinnungen“: Margret Bilger und der Nationalsozialismus 409
- 4.5 Drittes Resümee oder: Wie politisch waren die „unpolitischen“ KünstlerInnen? 422
- Dank 426
- Abkürzungsverzeichnis 428
- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 429
- Quellen- und Literaturverzeichnis 431
- Archive und Sammlungen 431
- Zeitungen/Zeitschriften/Jahrbücher 432
- Literatur und gedruckte Quellen 432
- Personenregister 463